26.10.2024
EU-Förderung prägt Agrarlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern

Agrarwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern: EU-Gelder fördern Umwelt- und Klimaschutz

Zahlungen aus Brüssel sind für den Fortbestand der Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern unverzichtbar. Wie die Zeit am 26. Oktober 2024 berichtete, werden die Gelder zunehmend an Umweltauflagen geknüpft, was von den Bauern begrüßt wird.

Fast die Hälfte der 4750 landwirtschaftlichen Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen drei Jahren staatliche Fördermittel aus Programmen zur ländlichen Entwicklung erhalten. Das geht aus der Agrarstrukturerhebung 2023 hervor, auf die sich das Statistikamt des Landes beruft. Durchschnittlich 2140 Agrarunternehmen pro Jahr nutzten die angebotenen Förderprogramme.

EU-Mittel für Klima- und Umweltschutz

In etwa 1810 Fällen wurden die Mittel für Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen eingesetzt. Interessant ist die Verteilung der Fördermittel in Abhängigkeit von der Betriebsgröße: Während bei Kleinbetrieben mit bis zu 20 Hektar Nutzfläche lediglich 12 Prozent Fördermittel für diesen Zweck in Anspruch nahmen, waren es bei den Großbetrieben mit mehr als 500 Hektar 64 Prozent. Bei der Förderung des ökologischen Landbaus kamen vor allem Betriebe mit 20 bis 200 Hektar zum Zuge. Durchschnittlich 130 Agrarunternehmen bezogen Fördermittel, um das Tierwohl in ihren Ställen zu verbessern. Die Höhe der jeweiligen Zahlungen geht aus der Erhebung nicht hervor.

Trotz der oft schwierigen Marktlage und der jüngsten Proteste gegen die Landwirtschaftspolitik von EU und Bundesregierung gibt es auch im Agrarsektor in Mecklenburg-Vorpommern Existenzgründungen. Rund 400 Junglandwirte erhielten pro Jahr für ihren Neustart staatliche Hilfen.

Knapp eine Milliarde Euro bis Ende 2027 für Entwicklung des ländlichen Raums

Seit 2023 gelten neue Förderrichtlinien für den Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Für die aktuelle Förderperiode 2023 bis 2027 erhält Mecklenburg-Vorpommern daraus 653 Millionen Euro. Zusammen mit den nationalen Kofinanzierungsmitteln von Land, Bund und Kommunen stehen damit 956,5 Millionen Euro für den ländlichen Raum in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung, wie das Agrarministerium in Schwerin mitteilte.

Direktzahlungen aus Brüssel für Einkommensstützung

Zusätzlich zu den Fördermitteln aus dem ELER erhalten die Landwirte Direktzahlungen aus Brüssel als sogenannte Einkommensgrundstützung. Diese Zahlungen richten sich nach der Größe der bewirtschafteten Flächen und machen im Durchschnitt 51 Prozent des gesamten Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft aus. Im vergangenen Jahr wurden in dieser sogenannten ersten Säule rund 311 Millionen Euro an knapp 4.700 Antragsteller im Land ausgereicht, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte. Die Zahlungen für 2024 sollen voraussichtlich im Dezember erfolgen.

In der Landwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns sind laut Statistik derzeit rund 16.000 Menschen beschäftigt. Im Jahr 1991 waren es noch mehr als 70.000.

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