26.10.2024
Kurtaxe an Nord- und Ostsee im Fokus

Urlauber an Nord- und Ostsee müssen sich auf höhere Kosten für die Kurtaxe einstellen. Während Sylt, oft als Luxusdestination wahrgenommen, seine Abgaben für 2025 nicht erhöht, zieht das Nordseebad St. Peter-Ording an der Preisschraube. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, zahlen Urlauber ab 18 Jahren dort ab der kommenden Saison vier statt drei Euro in der Hauptsaison.

Katharina Schirmbeck, Tourismus-Direktorin von St. Peter-Ording, begründete den Schritt mit steigenden Kosten. Die letzte Erhöhung der Kurtaxe in St. Peter-Ording erfolgte im Jahr 2007. Der neue Tarif gilt zunächst für drei Jahre und soll dann neu kalkuliert werden. Schwerbehinderte, Schüler, Azubis und Studenten erhalten eine Ermäßigung von mindestens 50 Prozent.

Sorgen, dass die höheren Preise Urlauber abschrecken könnten, macht man sich in St. Peter-Ording nicht. Carolin Kühn, Abteilungsleiterin der Tourismus-Zentrale, betonte gegenüber der dpa, dass die Kurabgabe zur Finanzierung vieler Angebote und Leistungen für die Gäste beitrage.

Die Kurabgabe in St. Peter-Ording fließt unter anderem in die Unterhaltung der Kur- und Erholungseinrichtungen, die Sicherheit an den Stränden und die Reinigung von Strand und Ort. Mit ihrer Gästekarte können Urlauber in St. Peter-Ording zudem kostenlos den Ortsbus nutzen.

Mit der Erhöhung der Kurtaxe übertrifft St. Peter-Ording nun auch Sylt. Auf der Insel bleibt die Kurtaxe für 2025 unverändert bei 3,90 Euro in der Hauptsaison für Urlauber ab 18 Jahren. Vor zehn Jahren lag die Kurtaxe auf Sylt noch bei 3,10 Euro pro Erwachsenen in der Hauptsaison. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sind von der Gebühr befreit.

Die Einnahmen aus der Kurtaxe werden auf Sylt unter anderem für Konzerte in der Musikmuschel in Westerland, die Reinigung der Strände und der Promenade, Rettungsschwimmer, Sicherheitspersonal, saubere Toiletten und Kinderbetreuung verwendet.

Auch auf anderen beliebten Urlaubsinseln an Nord- und Ostsee stehen Entscheidungen über die Höhe der Kurtaxe für 2025 noch aus. Auf Helgoland sollen die Gebühren im November diskutiert werden. Auf Usedom befindet man sich laut Michael Steuer, Geschäftsführer der Usedom Tourismus GmbH, noch in der Kalkulationsphase.

Im Ostseebad Binz auf Rügen bleiben die Gebühren für 2025 unverändert bei 3,40 Euro pro Tag und Person. Die Abgabe gilt dort ganzjährig und unabhängig von der Aufenthaltsdauer.

Konstantin Jantz, Projektmanager beim Tourismusverband Schleswig-Holstein, betonte gegenüber der dpa die Bedeutung der Kurtaxe für die Tourismusfinanzierung, insbesondere angesichts knapper werdender Fördermittel. Die Einnahmen aus der Kurtaxe seien ein elementarer Bestandteil der Tourismusfinanzierung.

Die Erhebung von Kurabgaben ist jedoch nicht unumstritten. So zweifelt beispielsweise der Betreiber einer Rehaklinik auf Usedom die Rechtmäßigkeit der Kurabgabesatzung des Ostseebades Heringsdorf für das Jahr 2021 an. Das Oberverwaltungsgericht Greifswald wird sich mit dem Fall befassen.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/26/preis-fuer-kurtaxe-st-peter-ording-uebertrumpft-sylt

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