Die Nordkirche hat ihren Abschied von der Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter, bekannt gegeben. Wie die Zeit am 25. November 2024 berichtete, begründet die Kirche diesen Schritt unter anderem mit den Positionen des Eigentümers Elon Musk, die "für uns länger nicht tragbar" seien. Die dpa meldete am selben Tag, dass die Kirche ihren rund 7000 Followern zuvor täglich Segenswünsche über die Plattform zukommen ließ, auch nach der Umbenennung von Twitter zu X im Oktober 2022. Kirchensprecher Dieter Schulz erklärte laut dpa, dass eine Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung ergeben habe, dass andere Kanäle effektiver seien, um Mitglieder und Interessierte zu erreichen. Daher wolle man die Ressourcen gezielt anders einsetzen.
Der Abschied der Nordkirche von X reiht sich ein in eine Reihe von Abgängen prominenter Nutzer, wie die Zeit berichtet. Darunter befinden sich unter anderem die Fußballvereine Werder Bremen und FC St. Pauli, die Berlinale und Unternehmen wie Aldi Nord. Letzterer verließ die Plattform aufgrund von diskriminierenden Kommentaren zu Models in einem Werbeprospekt, gegen die X nicht vorgegangen sei, so die Zeit. Der FC St. Pauli begründete seinen Abschied laut Stern damit, dass Musk die Plattform zu einem "Hass-Verstärker" gemacht habe.
Demgegenüber stehen laut dpa die SPD und der Grünen-Politiker Robert Habeck, die zu X zurückgekehrt sind. Habeck argumentierte, es sei zu einfach, die Plattform "Schreihälsen und Populisten" zu überlassen. Ähnlich äußerte sich eine Userin als Reaktion auf den Rückzug der Nordkirche. Sie befürchtet einen "Relevanzverlust der Kirche", wenn diese sich nur noch "in den Resonanzräumen der Verbundenen" bewege, wie die dpa berichtete.
Die zunehmende Politisierung von X unter Elon Musk wird auch in anderen Medien diskutiert. Wie die Zeit in einem Pro und Contra Artikel vom 20. November 2024 ausführt, hat Musk durch mangelnde Moderation und die Förderung von Desinformation die Plattform für viele Nutzer unattraktiv gemacht. Der Artikel argumentiert, dass die Nutzung von X Musks rechtes Weltbild unterstützt und ein Wechsel zu alternativen Plattformen eine Form der Gegenrede sei.
Auch die Welt berichtete am 24. November 2024 über die Herausforderungen des Medienkonsums, insbesondere für Jugendliche. Der Artikel thematisiert die zunehmende Nutzung von Smartphones und sozialen Medien durch Kinder und Jugendliche und diskutiert verschiedene Maßnahmen, wie beispielsweise ein Handyverbot an Schulen, um dem entgegenzuwirken.
Die MDR berichtete am 30. Oktober 2024 über eine Diskussion mit Schülern zum Thema soziale Medien. Die Schüler diskutierten die Bedeutung von Likes und die Frage, ob soziale Medien immer eine gute Entspannung seien. Ein Experte äußerte Bedenken hinsichtlich der Suchtpotenziale sozialer Medien und forderte eine stärkere Kontrolle durch die Politik.
Onlinehändler-News berichtete am 19. Oktober 2023 über die Möglichkeit, dass X aufgrund von Konflikten mit dem Digital Services Act (DSA) der EU in Europa nicht mehr verfügbar sein könnte. Elon Musk zeige sich mit den Regeln der EU unzufrieden, die unter anderem ein konsequentes Vorgehen gegen Hassrede und Falschinformationen vorschreiben.
mediakompetent.de stellt dezentrale Netzwerke als Alternative zu den großen, zentralisierten Plattformen vor. Diese Netzwerke, wie zum Beispiel Mastodon, seien werbefrei und würden von den Nutzern selbst betrieben, wodurch die Datensammelwut der großen Konzerne vermieden werden könne.