Ein 53-Jähriger steht in Berlin wegen versuchten Totschlags vor Gericht. Er soll seinen 33-jährigen Bruder am 7. Juni in Berlin-Heiligensee vor einem Restaurant mit einem Küchenmesser attackiert und mindestens zehnmal auf ihn eingestochen haben. Dies berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Der Angeklagte räumte die Tat über seinen Anwalt ein, beteuerte aber, er habe nicht die Absicht gehabt, seinen Bruder zu töten. Wie die Zeit berichtet, war der jüngere Bruder in Begleitung seiner Mutter und seines achtjährigen Sohnes unterwegs, als der ältere Bruder bewaffnet erschien. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass das Messer extra für die Tat gekauft wurde. Der 53-Jährige verletzte seinen Bruder an der linken Brust und am linken Bein. Ein Zeuge und der achtjährige Neffe des Angeklagten schritten ein und verhinderten Schlimmeres.
Der deutsch-mexikanische Angeklagte erklärte, die Tat stehe im Kontext jahrelanger Streitigkeiten mit seinem Bruder, die durch dessen Drogensucht ausgelöst worden seien. Der 33-Jährige bestätigte die anhaltenden Konflikte und berichtete von einer Auseinandersetzung am Vorabend der Tat. Er habe sich in einen Streit zwischen dem Angeklagten und dessen Freundin eingemischt. Sein Bruder sei alkoholisiert und aggressiv gewesen. Im Verlauf des Streits habe er den 53-Jährigen geschlagen. Am Folgetag, als sein Bruder ihm drohend gegenüberstand, habe er ihn erneut geschlagen – „ein Fehler“, wie der 33-Jährige einräumte. Daraufhin habe der Angeklagte unvermittelt zugestochen.
Dank einer Notoperation überlebte der 33-Jährige. Sein Sohn, der sich schützend vor seinen Vater warf, erlitt eine Schnittverletzung am Finger. Der Angeklagte sitzt seit der Tat in Untersuchungshaft. Der Tagesspiegel berichtet ebenfalls über die Untersuchungshaft des Angeklagten. Die Verhandlung wird am 19. Dezember fortgesetzt.
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