Die Sonderausstellung „Sehnsuchtsorte“ im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald bietet eine umfassende Betrachtung des Lebens und Werkes des bedeutenden romantischen Malers Caspar David Friedrich. Diese Ausstellung ist besonders bemerkenswert, da sie im Rahmen des 250. Geburtstags von Friedrich, der am 5. September 1774 in Greifswald geboren wurde, stattfindet. Die Ausstellung läuft vom 18. August bis zum 6. Oktober 2024 und zieht sowohl Kunstliebhaber als auch Touristen an.
Ein zentrales Highlight der Ausstellung ist das berühmte Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“, das normalerweise im Kunst Museum Winterthur in der Schweiz zu sehen ist. Dieses Meisterwerk wird erstmals in Friedrichs Heimatregion präsentiert, was eine lange erwartete Rückkehr des Bildes an den Ort seiner Inspiration darstellt. Die Ausstellung ermöglicht den Besuchern, die Verbindung zwischen Friedrichs Kunst und der naturräumlichen Umgebung zu erleben, die ihn geprägt hat.
Zusätzlich zu den Kreidefelsen wird das Gemälde „Greifswalder Hafen (Am Ryck)“ ausgestellt, welches zwischen 1818 und 1820 entstand. Dieses Werk zeigt die Stadt Greifswald mit ihren markanten Kirchen und Fischerbooten, die den Ryck hinauffahren. Die Ausstellung bietet durch begleitende Texte und Skizzen von Friedrich tiefere Einblicke in die Bedeutung dieser Werke.
Die Kuratorinnen der Ausstellung, Birte Frenssen und Henriette Maxin, haben sich bemüht, die Werke in einen Kontext zu setzen, der sowohl die künstlerische als auch die biografische Dimension von Friedrichs Leben beleuchtet. So wird erklärt, dass das Bild „Greifswalder Hafen“ nicht nur eine geografische Darstellung ist, sondern auch eine symbolische Bedeutung hat, die mit dem Glauben und der Hoffnung verknüpft ist.
Die Ausstellung wird durch eine fotografische Hommage des Fotografen Volkmar Herre ergänzt, der die Kreidefelsen und ihre Anziehungskraft mit der Camera obscura neu interpretiert. Diese Perspektive eröffnet den Besuchern einen frischen Blick auf die Landschaft und deren Darstellung in der Kunst.
Die Eröffnung der Ausstellung wurde von einem Museumsfest begleitet, das ein buntes Programm mit Geschichtenerzählern, Theateraufführungen und Mitmachangeboten für Kinder bot. Dies zeigt das Engagement des Pommerschen Landesmuseums, Kunst und Kultur für alle Altersgruppen zugänglich zu machen.
Die Schirmherrschaft der Ausstellung liegt bei der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, was die Bedeutung dieser Veranstaltung unterstreicht. Die Ausstellung wird von verschiedenen Institutionen gefördert, darunter die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie regionale Kulturstiftungen.
Die Besucherzahlen zur Eröffnung waren beeindruckend, mit über 2.000 Gästen, die die Gelegenheit nutzten, eines der bedeutendsten Werke der deutschen Romantik zu sehen. Viele Besucher äußerten sich begeistert über die Möglichkeit, die Kreidefelsen live zu erleben und die Verbindung zu Friedrichs Heimat zu spüren.
Die Ausstellung „Sehnsuchtsorte“ bietet nicht nur eine Plattform für die Betrachtung von Friedrichs Kunst, sondern auch eine Gelegenheit, die kulturelle und natürliche Geschichte Pommerns zu reflektieren. Friedrichs Werke sind tief in der Landschaft verwurzelt, die er malte, und die Ausstellung fördert das Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen Kunst, Natur und Geschichte.
Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind täglich von 10 bis 18 Uhr, und es werden spezielle Führungen angeboten, die bereits ausverkauft sind. Die große Nachfrage zeigt das anhaltende Interesse an Friedrichs Werk und der Romantik als Kunstbewegung.
Insgesamt ist die Ausstellung „Sehnsuchtsorte“ ein bedeutendes Ereignis im kulturellen Kalender von Greifswald und ein Muss für alle, die sich für Kunst und Geschichte interessieren. Sie bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Verbindung zwischen einem der größten Maler der Romantik und seiner Heimat zu erleben.
Für weitere Informationen und zur Buchung von Tickets können Interessierte die Website des Pommerschen Landesmuseums besuchen.
Quellen:
