Im Khao Kheow Open Zoo in der thailändischen Provinz Chonburi hat ein zwei Monate altes Zwerghippo namens Moo Deng die Herzen von Tierliebhabern weltweit erobert. Ihr charmantes Aussehen und die putzige Mimik haben sie zu einer Internet-Sensation gemacht. Bereits vor der Öffnung des Zoos drängen sich zahlreiche Fahrzeuge am Eingang, um einen Blick auf das kleine Flusspferd zu erhaschen, das am 10. Juli 2024 geboren wurde.
Seit Moo Dengs Geburt haben sich die Besucherzahlen im Zoo verdoppelt. Die sozialen Medien sind überschwemmt mit Fotos, Videos und Memes, die die witzigsten Gesichtsausdrücke des kleinen Hippos zeigen. Jedes Mal, wenn Moo Deng mit ihren kurzen Beinchen hinter ihrer Mutter Jona herhoppelt, wird dies von den Besuchern mit Begeisterung und Staunen begleitet.
Besonders amüsant wird es, wenn der Pfleger mit Futter kommt. Er bespritzt Moo Deng mit Wasser und spielt mit ihr, was das Tierbaby mit lustigen Grimassen beantwortet. Doch trotz der Freude, die sie bei den Besuchern auslöst, gibt es Bedenken hinsichtlich ihres Wohlbefindens. Tierschutzorganisationen warnen davor, dass der Hype um Moo Deng mehr Freude für die Menschen als für das Tier selbst bringt. Jason Baker, Vize-Präsident von PETA Asien, äußerte sich besorgt: „Hippos gehören in die Wildnis, aber Moo Deng wird nie außerhalb eines Käfigs leben. Tiere sind nicht zu unserer Unterhaltung da.“
Die Begeisterung für Moo Deng ist jedoch ungebrochen. Einheimische und Touristen strömen in den Zoo, um das kleine Flusspferd zu sehen. Eine Besucherin, die nur zehn Minuten entfernt wohnt, erklärte: „Ich bin zum ersten Mal in diesem Zoo, aber für Moo Deng war es das wert, sie ist ja dermaßen süß!“ Auch Mönche und Schulklassen sind von der kleinen Sensation begeistert und rufen ihren Namen.
Leider gab es auch negative Vorfälle. Einige Besucher haben Gegenstände in das Gehege geworfen, um das schlafende Tierbaby aufzuwecken. Um solche Vorfälle zu verhindern, wurden Sicherheitskameras installiert, und den Besuchern drohen rechtliche Konsequenzen wegen Tierquälerei.
Der Name Moo Deng bedeutet so viel wie „hüpfendes Schwein“ und ist gleichzeitig der Name eines beliebten thailändischen Gerichts, das aus geröstetem Schweinebauch besteht. Im August stimmten etwa 20.000 Facebook-Nutzer darüber ab, wie das Zwerghippo heißen sollte. Obwohl Moo Deng kein Schweinchen ist, scheint der Name perfekt zu passen.
Die Popularität von Moo Deng hat internationale Medien angezogen. Selbst das renommierte „Time“-Magazin widmete dem kleinen Hippo eine Hommage und bezeichnete es als „Ikone“. Moo Deng hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag erhalten. Die Berichterstattung über das Tier hat dazu geführt, dass Reporter und Kamerateams aus aller Welt anreisen, um über die kleine Sensation zu berichten.
Das Zoo-Gelände erstreckt sich über 2.000 Hektar und liegt etwa zwei Autostunden südöstlich von Bangkok. An Wochenenden ist der Andrang besonders groß. Zuletzt besuchten 12.000 Fans an einem einzigen Tag den Zoo, was die Betreiber dazu veranlasste, die Besuchszeit pro Person auf fünf Minuten zu begrenzen, wenn es um Moo Deng geht.
Die Nachfrage nach Moo Deng ist so groß, dass der Zoo plant, einen 24-Stunden-Livestream einzurichten, um das Tier rund um die Uhr online zu beobachten. Zudem werden Souvenirs in Form von T-Shirts und Stofftieren angeboten, deren Einnahmen in die Verbesserung der Lebensbedingungen aller Tiere im Zoo fließen sollen.
Die Beliebtheit von Moo Deng ist nicht nur auf Thailand beschränkt. In Japan, Südkorea und China hat das kleine Hippo bereits eine große Fangemeinde. In China wird Moo Deng als Tan Tiao Zhu bezeichnet, was ebenfalls „hüpfendes Schwein“ bedeutet. Der Hashtag zu Moo Deng wurde auf der Social-Media-Plattform Xiaohongshu bereits über 2,3 Millionen Mal angeklickt.
Moo Deng ist nicht das erste Tier, das in einem Zoo zum Star avanciert. Vor kurzem wurde auch das Zwerghippo Toni im Berliner Zoo bekannt. Die Deutsche Botschaft in Bangkok stellte fest, dass es aufgrund der Gefangenschaft unwahrscheinlich ist, dass Toni und Moo Deng jemals Freundinnen werden, da die Tiere in der Wildnis in Westafrika leben. Dennoch könnte es eine kleine Verbindung zwischen den beiden geben, da Moo Dengs Vater Tony heißt.
Die Geschichte von Moo Deng zeigt, wie Tiere in der modernen Gesellschaft sowohl als Unterhaltungsquelle als auch als Symbole für Naturschutz und Bewusstsein dienen können. Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen der Freude, die sie den Menschen bringen, und dem Schutz ihrer natürlichen Lebensräume und Wohlergehens zu finden.
Insgesamt ist Moo Deng nicht nur ein niedliches Tierbaby, sondern auch ein Beispiel für die Auswirkungen von sozialen Medien auf die Wahrnehmung und den Schutz von Tieren weltweit.
Quellen: ZEIT ONLINE, t-online, BBC News.
