25.11.2024
Femizide Weltweit Rote Schuhe Mahnen

Rote Schuhe als Symbol gegen Gewalt an Frauen

Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen finden weltweit Aktionen statt, um auf die anhaltende Problematik aufmerksam zu machen. Wie die Zeit berichtet, stehen beispielsweise in Berlin vor dem Rathaus Tiergarten 30 Paar rote Schuhe, die an die Opfer von Femiziden erinnern sollen. Laut Stefanie Remlinger, Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Mitte, wurden in diesem Jahr bereits 29 Frauen in Berlin Opfer eines Femizids.

Ein Femizid ist die vorsätzliche Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts. Der Tagesspiegel berichtet über ähnliche Aktionen in weiteren deutschen Städten und weltweit. Auch die Vereinten Nationen haben eine Studie zum Thema Femizide veröffentlicht. Laut dieser Studie wurden im Jahr 2023 schätzungsweise 51.100 Mädchen und Frauen weltweit von Verwandten oder Partnern getötet. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen, da Tötungen außerhalb des privaten Umfelds nicht ausreichend erfasst werden.

Die Bietigheimer Zeitung zitiert die UN-Studie und betont, dass Afrika im Jahr 2023 die höchste Rate an Femiziden im familiären oder partnerschaftlichen Kontext aufwies, während Europa die niedrigste Rate verzeichnete. Viele Opfer hatten vor der Tat bereits aufgrund von Gewalt in der Beziehung Alarm geschlagen, was darauf hindeutet, dass viele dieser Tötungen vermeidbar gewesen wären.

Bundeskanzler Olaf Scholz fordert mehr Hilfe für weibliche Gewaltopfer. Er spricht sich für mehr Frauenhausplätze und Beratungsangebote aus, wie die Westdeutsche Zeitung berichtet. Auch Bundesfrauenministerin Lisa Paus betont die Notwendigkeit eines starken Gewalthilfegesetzes, um Betroffenen von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt Schutz und Beratung zu gewährleisten.

Wie die Morgenpost berichtet, finden in Berlin am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen zahlreiche Veranstaltungen statt. Der Bezirk Mitte verzeichnet die höchste Anzahl an Gewaltvorfällen gegen Frauen in Berlin. Die Aktion "Rote Schuhe" soll auf die hohe Zahl an Femiziden aufmerksam machen.

Der autonome Verein "Frauenhaus und Beratung" in Münster setzt sich ebenfalls mit der Aktion "Rote Schuhe" für das Thema ein. Auf dem Domplatz wurden rote Schuhe für jedes Opfer von Partnergewalt aufgestellt, um das Ausmaß der Gewalt sichtbar zu machen, wie auf der Webseite des Vereins (frauenhaus-und-beratung.de) zu lesen ist.

Auch in anderen Ländern finden Aktionen statt. In Spanien sind 40 Demonstrationen geplant, wie der Tagesspiegel berichtet. In der Türkei wurden Demonstrationen in der Innenstadt von Istanbul verboten.

Die "Rote-Schuh-Aktion" geht auf die mexikanische Künstlerin Elina Chauvet zurück. Wie der Kreis Höxter berichtet, hat Chauvet das Projekt "Zapatos Rojos" (Rote Schuhe) 2009 ins Leben gerufen, um an vermisste, misshandelte, vergewaltigte und ermordete Frauen zu erinnern.

Die Costa Crociere Foundation unterstützt mit dem Projekt "Red Shoes on Tour" ebenfalls den Kampf gegen Gewalt an Frauen. Wie auf der Webseite der Stiftung (costacrocierefoundation.com) zu lesen ist, werden durch den Verkauf von individuell gestalteten Seidenschals mit dem Symbol der roten Schuhe Spenden gesammelt, um Arbeitsstipendien für Frauen zu finanzieren, die Opfer von Missbrauch geworden sind.

Im Landtag Brandenburg wurde ebenfalls die UN-Women-Flagge gehisst und die Aktion "Rote Schuhe" durchgeführt, wie auf der Webseite des Landtags (landtag.brandenburg.de) zu lesen ist. Jedes Paar Schuhe symbolisierte eine der 135 Frauen, die 2019 in Deutschland einem Femizid zum Opfer fielen.

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