25.10.2024
Festnahmen wegen Verdachts auf Sprengsätze in Luftfracht

Sprengsätze in Luftfracht: Polen nimmt Verdächtige fest

Der polnische Geheimdienst hat vier Verdächtige festgenommen, die im Verdacht stehen, im Auftrag eines fremden Geheimdienstes Brandsätze und Sprengladungen in Luftfrachtpaketen verschickt zu haben. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur PAP mitteilte, wird international nach zwei weiteren Verdächtigen gefahndet.

Den Ermittlungen zufolge soll die Gruppe Pakete mit verstecktem Sprengstoff und anderen gefährlichen Materialien über Kurierdienste in andere EU-Länder und nach Großbritannien verschickt haben. Die Sendungen waren offenbar so präpariert, dass sie sich während des Transports auf dem Land- oder Luftweg selbst entzündeten oder explodierten. Ob es dabei tatsächlich zu Explosionen kam, ist derzeit noch unklar. Die Gruppe hatte den Ermittlern zufolge auch das Ziel, den Transportweg für solche Pakete in die USA und nach Kanada zu testen.

Vorfall im Logistikzentrum in Leipzig

Bereits Ende August warnten deutsche Sicherheitsbehörden vor „unkonventionellen Brandsätzen“, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA) verschickten damals einen entsprechenden Warnhinweis an Unternehmen aus der Luftfahrt- und Logistikbranche.

Die Warnmeldung stand in Sicherheitskreisen unter anderem im Zusammenhang mit einem Vorfall im DHL-Logistikzentrum Leipzig, das als weltweites Drehkreuz des Unternehmens fungiert. Dort soll im Juli ein aus dem Baltikum verschicktes Paket Feuer gefangen haben, das einen Brandsatz enthielt. Wie „aero.de“ unter Berufung auf dpa-AFX berichtet, wurden in diesem Zusammenhang bereits im September zwei Männer festgenommen. Die Verdächtigen gingen den Ermittlern demnach in Litauen und Polen ins Netz. Einer der Festgenommenen soll versucht haben, seine Identität mit Hilfe von Fake-Absendern zu verschleiern.

Obwohl in der Warnmeldung von BfV und BKA Russland nicht explizit erwähnt wurde, wird in Sicherheitskreisen ein Zusammenhang mit den zunehmenden Fällen russischer Sabotage in Deutschland nicht ausgeschlossen.

Anfang der Woche schloss Polen das russische Generalkonsulat. Außenminister Radoslaw Sikorski begründete diesen Schritt mit Hinweisen darauf, dass russische Geheimdienste hinter Brandanschlägen in Polen stünden.

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