19.12.2024
Filmbewertung in Wiesbaden vor ungewisser Zukunft

Unsichere Zukunft für die Filmbewertung in Wiesbaden

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) mit Sitz in Wiesbaden, seit über 70 Jahren eine feste Größe in der deutschen Filmbranche, blickt einer ungewissen Zukunft entgegen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 19.12.2024 berichtete, ist der Fortbestand der FBW durch die geplante Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG) gefährdet. Ein zentraler Aspekt der bisherigen FBW-Arbeit soll im neuen FFG entfallen, wodurch die finanzielle Basis der Institution bedroht ist.

Die FBW vergibt seit ihrer Gründung Prädikate wie "wertvoll" und "besonders wertvoll" an Filme, die von unabhängigen Jurys geprüft werden. Diese Auszeichnungen dienen Kinobesuchern als Orientierungshilfe und gelten als Qualitätssiegel für Filmproduktionen. Die FBW ist eine Obere Landesbehörde und untersteht dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Das Wiesbadener Stadtlexikon erläutert, dass die FBW 1951 gegründet wurde, um den Bundesländern eine unabhängige Bewertungsgrundlage für die Filmförderung zu ermöglichen.

Die Jurys, bestehend aus Experten verschiedener Medienbereiche, sichten die eingereichten Filme in Wiesbaden. Nach ausführlicher Diskussion wird über die Vergabe eines Prädikats abgestimmt. Seit ihrer Gründung hat die FBW laut Stadtlexikon Wiesbaden etwa 28.000 Filme bewertet, darunter deutsche und internationale Produktionen, Mainstream- und Arthouse-Filme, Dokumentationen und Kurzfilme. Bekannte prädikatisierte Filme sind zum Beispiel "Die Brücke", "Krieg der Sterne", "Inception", "Das weiße Band" oder "Ich - Einfach unverbesserlich".

Die FBW hat ihren Sitz im Schloss Biebrich und veranstaltet dort auch Filmvorführungen, wie beispielsweise "Das Flüstern der Felder" am 13. Dezember 2024, wie einer Pressemitteilung der Stadt Wiesbaden vom 28.11.2024 zu entnehmen ist. Der Film, eine animierte Adaption eines polnischen Romanklassikers, wurde ebenfalls mit dem Prädikat "Besonders wertvoll" ausgezeichnet.

Die Übernahme des Deutschen Filmhauses durch die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden (SEG) im Mai 2024, wie Wiesbadenaktuell berichtete, verdeutlicht die Bedeutung der Filmkultur für die Stadt. Die SEG plant, das Gebäude weiterzuentwickeln und die Filmkultur in der Region zu fördern. Die Nähe zum Schlachthof bietet die Chance zur Schaffung eines Kulturcampus.

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