Der Flughafen Leipzig/Halle investiert rund 500 Millionen Euro in den Ausbau seiner Infrastruktur, um seine Position als eines der größten europäischen Luftfrachtdrehkreuze weiter zu festigen (dpa). Das sächsische Wirtschaftsministerium unterstreicht die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens für Sachsen und sieht ihn als zentralen Bestandteil des Logistikstandorts Mitteldeutschland. Der Flughafen sei entscheidend für die Ansiedlung von Industrie und Forschung, so das Ministerium. Seit der Wiedervereinigung hat Sachsen etwa 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau investiert.
Die Ausbaupläne stoßen jedoch auf heftigen Widerstand. Umweltschützer, Anwohner und Teile der Opposition protestieren gegen das Vorhaben. Am 16. November 2024 demonstrierten Menschen auf dem Leipziger Augustusplatz gegen die Erweiterung (LVZ). Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Klage eingereicht und stellt die Rechtmäßigkeit des Projekts angesichts des Klimawandels und der hohen Kosten infrage (Thüringen24, dubisthalle.de). Der BUND bezeichnet die geplante Kapazitätsverdopplung als "fatalen Schritt in die falsche Richtung" und "Missachtung der Lebensgrundlagen künftiger Generationen" (Thüringen24).
Die Linke in Sachsen sieht in der Klage die Chance, den Ausbau zu stoppen und fordert höhere Gebühren für DHL sowie eine stärkere Konzentration auf nachhaltige Luftfahrttechnologien. Auch die Grünen kritisieren das Projekt und sprechen sich für ein Nachtflugverbot und höhere Start- und Landegebühren aus, um Umwelt und Gesundheit zu schützen. Das Wirtschaftsministerium betont, dass der Schutz der Bevölkerung vor Lärm und anderen Umweltauswirkungen im Einklang mit der Flughafenentwicklung stehe.
Trotz der Klagen laufen die Bauarbeiten weiter. Die Landesdirektion Sachsen (LDS), die die Genehmigung erteilt hat, bestätigt, dass die Klagen keine aufschiebende Wirkung haben. Das Aktionsbündnis gegen den Flughafenausbau kritisiert, dass die Bedenken der Anwohner ignoriert wurden und verweist auf über 8.000 Einwendungen im Verfahren (Logistik Heute). Die Ausbaugegner bezeichnen die Genehmigung als "fossilen Rückfall" und fordern ein Nachtflugverbot.
Der Flughafen Leipzig/Halle ist laut Wirtschaftsministerium das viertgrößte Luftfrachtdrehkreuz Europas und der zweitgrößte Frachtairport Deutschlands mit einem jährlichen Frachtaufkommen von rund 1,4 Millionen Tonnen. "Aviation.Direct" hebt die Bedeutung des Flughafens für die Logistik, insbesondere für den Luftfrachtverkehr zwischen Asien und Europa, hervor und berichtet, dass DHL Express plane, sein Logistik-Drehkreuz am Standort weiter auszubauen.
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