September 25, 2024
Fortsetzung der Abrissarbeiten an der Carolabrücke in Dresden

Brückenabbruch: Carolabrücke: Vorbereitungen für weiteren Abbruch

Die Abbrucharbeiten an der Dresdner Carolabrücke stehen kurz vor der Fortsetzung, nachdem die Hochwasserlage an der Elbe sich stabilisiert hat. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, dass die Vorbereitungen am Mittwoch beginnen werden, zwei Wochen nach dem Teileinsturz des Bauwerks, der in der Nacht zum 11. September 2024 stattfand. Der Einsturz ereignete sich aus bisher unbekannten Gründen und hatte zur Folge, dass der gesamte Brückenzug C, der Straßenbahngleise sowie Rad- und Fußwege beinhaltete, in die Elbe stürzte.

Die Abbrucharbeiten sind notwendig, um die Gefahren durch die eingestürzten Teile zu beseitigen. Laut dem Abbruchkonzept sollen die abgeknickten und schräg in den Fluss ragenden Teile von den Pfeilern getrennt, vor Ort zertrümmert und geborgen werden. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Bergung der Trümmer dar, da einige Teile im Wasser liegen und schwer zugänglich sind. Um die Bagger an die schräg hängenden Teile heranzuführen, wird das in der Elbe liegende Trümmerteil als Rampe genutzt. Dies erfordert jedoch einen Wasserstand von unter 2,30 Metern, während der aktuelle Pegel bei 3,60 Metern liegt.

Die Carolabrücke, ein wichtiges Verkehrsinstrument in Dresden, bestand aus drei Strängen. Der eingestürzte Strang C war nicht nur für den Straßenbahnverkehr, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer von Bedeutung. Die beiden anderen Stränge, die für den Autoverkehr genutzt werden, sind seit dem Unfall ebenfalls gesperrt, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt geführt hat.

Die Vorbereitungen für den Abbruch umfassen die Einrichtung der Baustelle, die Anlieferung von Schutzmaterialien sowie Sicherungsarbeiten an der Brückeninfrastruktur auf der Altstädter Seite. Diese Maßnahmen sind erforderlich, um die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten und um sicherzustellen, dass die Abbrucharbeiten effizient durchgeführt werden können.

In den letzten Wochen haben Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und Spezialtechnik bereits einsturzgefährdete Reste des Brückenstrangs auf der Neustädter Seite beseitigt. Diese Arbeiten wurden in einem Wettlauf gegen die Zeit durchgeführt, um die Gefahren vor dem drohenden Hochwasser abzuwenden.

Die Stadt hat angekündigt, dass die Abrissarbeiten voraussichtlich über einen Zeitraum von elf Wochen stattfinden werden. Dies beinhaltet nicht nur den Abbruch des eingestürzten Strangs, sondern auch die Bergung der Trümmer aus der Elbe. Die Dauer der Arbeiten hängt stark von den Wasserständen der Elbe ab, die für die Durchführung der Arbeiten entscheidend sind.

Die Verantwortlichen der Weißen Flotte haben bereits Kritik an der langen Dauer der Abrissarbeiten geübt, da die Sperrung der Brücke auch Auswirkungen auf den Schiffsverkehr hat. Die komplette Brücke ist seit dem Teileinsturz für den Verkehr gesperrt, was zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr geführt hat.

Die Stadtverwaltung hat betont, dass sie die Öffentlichkeit regelmäßig über den Fortschritt der Arbeiten informieren wird. Zudem laufen Untersuchungen zur Unglücksursache weiter, um festzustellen, ob auch die anderen beiden Brückenzüge A und B möglicherweise abgerissen werden müssen. Diese Überprüfung ist von großer Bedeutung, da die Carolabrücke eine Schlüsselrolle im Verkehrssystem Dresdens spielt.

Die Gesamtkosten für die Wiederherstellung der Brücke werden derzeit auf 100 bis 120 Millionen Euro geschätzt. Die Stadtverwaltung hat bereits angedeutet, dass eine Umwidmung von Fördermitteln für die Wiederherstellung der Carolabrücke in Betracht gezogen wird, um die finanziellen Belastungen zu bewältigen.

Insgesamt steht die Stadt Dresden vor einer großen Herausforderung, sowohl in Bezug auf die technische Durchführung der Abrissarbeiten als auch auf die finanziellen Aspekte der Wiederherstellung der Carolabrücke. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die Sicherheit der Verkehrsinfrastruktur in der Stadt wiederherzustellen und um die Auswirkungen des Brückeneinsturzes auf den Verkehr zu minimieren.

Quelle: dpa Sachsen, Zeit Online

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