Der US-Rapper Sean Combs, besser bekannt als "Diddy", sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert, die über Jahrzehnte zurückreichen. Eine neue Zivilklage wurde gegen ihn eingereicht, in der er beschuldigt wird, sexuelle Gewalt ausgeübt zu haben. Die Klage wurde von der Anwältin Gloria Allred in New York eingereicht und umfasst schwerwiegende Anschuldigungen, darunter Vergewaltigung, erzwungenen Oralsex und die Erstellung von Videoaufnahmen des Vorfalls, die später als Pornografie verkauft worden sein sollen.
Die Klägerin, die zum Zeitpunkt des Vorfalls 25 Jahre alt war, gibt an, dass sie im Jahr 2001 unter einem Vorwand in Combs' Studio gelockt wurde. Dort habe sie, nachdem sie ein Getränk konsumiert hatte, das möglicherweise mit Drogen versetzt war, das Bewusstsein verloren. Laut der Klageschrift wurde sie gefesselt und von Combs sowie einem seiner Mitarbeiter brutal missbraucht. Die Klägerin äußerte, dass sie aus Angst vor möglichen Repressalien von Combs damals nicht zur Polizei gegangen sei.
In einer Pressekonferenz, die von Allred und der Klägerin abgehalten wurde, sprach die Klägerin unter Tränen über die körperlichen und emotionalen Narben, die sie durch den Vorfall erlitten hat. Sie berichtete von anhaltenden Depressionen und Angstzuständen, die sie seitdem plagen. Allred fordert in der Klage sowohl Entschädigung als auch Strafschadenersatz für ihre Mandantin, wobei die genaue Höhe nicht bekannt gegeben wurde.
Combs wurde in der vergangenen Woche in New York festgenommen. Die Anklage der Bundesanwälte gegen ihn wirft ihm vor, über viele Jahre hinweg Frauen sexuell missbraucht, bedroht und genötigt zu haben, um seine sexuellen Wünsche zu erfüllen und sie zum Schweigen zu bringen. Combs hat auf die Vorwürfe mit "nicht schuldig" plädiert. Sollte er in einigen oder allen Anklagepunkten schuldig gesprochen werden, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Ein Antrag seiner Anwälte, ihn gegen Zahlung einer Million Dollar Kaution aus dem Metropolitan Detention Center in Brooklyn freizulassen, wurde abgelehnt.
Die neuen Vorwürfe sind nicht die ersten, die gegen Combs erhoben wurden. Bereits seit dem vergangenen Jahr gibt es mehrere Zivilklagen, die sexuelle Übergriffe und Missbrauch betreffen. Im März 2024 wurden Razzien in Los Angeles und Miami durchgeführt, bei denen die Wohnsitze des Rappers durchsucht wurden. Im Mai 2024 veröffentlichte CNN ein Video, das angeblich zeigt, wie Combs seine damalige Freundin Cassie Ventura im Jahr 2016 in einem Hotel angreift. Combs entschuldigte sich öffentlich für diesen Vorfall.
Die Sängerin Ventura hatte Combs im Jahr 2023 in einer Zivilklage unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer langjährigen Beziehung vorgeworfen. Der Fall endete nicht in einem Prozess, sondern in einem Vergleich, wobei Combs die Vorwürfe zurückwies.
Die neuen Vorwürfe gegen Sean Combs werfen ein weiteres Licht auf die Problematik sexueller Gewalt in der Unterhaltungsindustrie. Die Entwicklungen in diesem Fall werden weiterhin genau verfolgt, da sie sowohl rechtliche als auch gesellschaftliche Implikationen haben könnten. Die Klage und die damit verbundenen Vorwürfe könnten weitreichende Auswirkungen auf Combs' Karriere und öffentliche Wahrnehmung haben.
Die rechtlichen Auseinandersetzungen um Sean Combs sind Teil eines größeren gesellschaftlichen Diskurses über Macht, Missbrauch und die Verantwortung von Prominenten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche weiteren Informationen ans Licht kommen.
Quellen: Zeit Online, Der Tagesspiegel, Salzburger Nachrichten, Fränkischer Tag.
