September 24, 2024
Hochwassergefahr und Bibermanagement im Oderbruch
Überflutungsgefahr wächst: Landkreis: 25 Biber am Oderdeich geschossen

Überflutungsgefahr wächst: Landkreis: 25 Biber am Oderdeich geschossen

Die Gefahr von Überschwemmungen in Brandenburg hat in den letzten Tagen zugenommen, insbesondere entlang des Oderdeichs. Um die Stabilität der Deiche zu gewährleisten, hat der Landkreis Märkisch-Oderland Maßnahmen ergriffen, die auch den Abschuss von Bibern umfassen. In den vergangenen Tagen wurden insgesamt 25 Biber an den Schutzdeichen erlegt, um zu verhindern, dass diese Tiere sich in den Deichen eingraben und dadurch die Deichsicherheit gefährden.

Die Entscheidung, Biber in Hochwasserregionen zu schießen, basiert auf einer Sonderregelung, die in Anbetracht der aktuellen Hochwasserlage in Kraft trat. Der brandenburgische Bauernpräsident Henrik Wendorff wies darauf hin, dass Biber bei Hochwasser versuchen, sich in den Deichen zu retten, was zu erheblichen Schäden führen kann. Die Tiere sind geschützt, jedoch wird in solchen Situationen eine Ausnahme gemacht, um die Sicherheit der Deiche zu gewährleisten.

In der aktuellen Lagemeldung der Kreisverwaltung wurde bekannt gegeben, dass für zwei Abschnitte im südöstlichen Bereich des Oderbruchs die Alarmstufe 3 von insgesamt 4 ausgerufen wurde. Diese Gebiete erstrecken sich über eine Länge von etwa 33 Kilometern und betreffen die Kommunen Lebus und Golzow. Die Deichläufer, die für die Überwachung der Hochwasserschutzdeiche zuständig sind, sind im Dauereinsatz, um mögliche Schäden zu dokumentieren und die Stabilität der Deiche zu kontrollieren.

Aktuell sind Tausende von Sandsäcken gefüllt, um bei Bedarf schnell reagieren zu können. Bislang sind keine Überschwemmungen gemeldet worden, was die Situation vorerst stabil hält. Dennoch bleibt die Lage angespannt, da der Wasserstand der Oder weiter steigt. Die höchste Alarmstufe wurde auch im Landkreis Oder-Spree ausgerufen, wo die Einsatzkräfte bereitstehen, um die Bevölkerung zu schützen und mögliche Evakuierungen vorzubereiten.

Die Region Oderbruch, die zwischen Bad Freienwalde und Lebus liegt, ist besonders anfällig für Hochwasser. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Hochwasserkatastrophen, die erhebliche Schäden verursacht haben. Daher sind die Behörden bestrebt, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Bevölkerung und die Infrastruktur zu schützen. Die geschützten Biber stellen in dieser kritischen Phase ein zusätzliches Risiko dar, da sie durch ihre Grabungen die Deichstrukturen schwächen können.

Die Situation wird weiterhin genau beobachtet, und die Behörden arbeiten eng mit den Jagdverbänden zusammen, um die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung der Deiche zu koordinieren. Die Bevölkerung wird aufgefordert, die Anweisungen der Behörden zu befolgen und sich über die aktuelle Lage zu informieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination aus steigenden Wasserständen und den Maßnahmen gegen die Biber eine komplexe Herausforderung für die Verantwortlichen in Brandenburg darstellt. Die Sicherheit der Deiche hat oberste Priorität, und die Behörden sind bestrebt, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Gefahr von Überschwemmungen zu minimieren.

Quellen: Zeit Online, Tagesspiegel, MOZ.

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