In Lübeck-Travemünde versammeln sich die gewählten Kirchenparlamentarier der evangelisch-lutherischen Nordkirche zur Landessynode, die am Donnerstagabend beginnt. Die Tagung, die bis Samstag andauern wird, hat die künftige Finanzstrategie der Nordkirche sowie verschiedene Zukunftsthemen im Fokus. Insbesondere die Rolle von Kindern und Jugendlichen in der Kirche sowie die zukünftige Nutzung von Kirchengebäuden stehen auf der Agenda.
Die Synode, bestehend aus 156 Synodalen, wird den inhaltlichen Auftakt mit Berichten von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, die sowohl Vorsitzende der Kirchenleitung als auch Sprengelbischöfin ist, gestalten. Zudem werden Berichte von Bischöfin Kirsten Fehrs aus dem Sprengel Hamburg und Lübeck sowie Informationen zum Deutschen Posaunentag und den Feierlichkeiten zum 500-jährigen Bestehen des Gesangbuchs erwartet. Die Landessynode wird am Samstag mit einem Reise-Segen enden.
Ein zentrales Thema der Tagung wird die Finanzstrategie der Nordkirche sein. Die Synodalen werden diskutieren, wie die finanziellen Mittel der Kirche in den kommenden Jahren effizient eingesetzt werden können. Dies ist besonders relevant angesichts der sinkenden Mitgliederzahlen und der damit verbundenen finanziellen Herausforderungen, mit denen die Kirche konfrontiert ist.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Einbeziehung junger Menschen in die kirchliche Gemeinschaft. Die Synodalen möchten Strategien entwickeln, um die Jugend stärker in die Aktivitäten der Kirche einzubinden und ihnen eine Stimme zu geben. Dies könnte durch verschiedene Programme und Initiativen geschehen, die speziell auf die Bedürfnisse und Interessen junger Menschen zugeschnitten sind.
Die Nutzung von Kirchengebäuden ist ein weiteres zentrales Diskussionsthema. Angesichts der Veränderungen in der Gesellschaft und der abnehmenden Zahl von Gottesdienstbesuchern stellt sich die Frage, wie Kirchenräume in Zukunft genutzt werden können. Mögliche Ansätze könnten die Umwandlung von Kirchen in Gemeinschaftszentren oder die Nutzung für kulturelle Veranstaltungen umfassen.
Die Landessynode hat eine lange Tradition in der Nordkirche und spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der kirchlichen Zukunft. Die Synodalen sind nicht nur für die Genehmigung des Haushalts verantwortlich, sondern auch für die Entwicklung von Richtlinien und Gesetzen, die die Arbeit der Kirche betreffen. Die aktuelle Tagung wird von der Notwendigkeit geprägt, auf die Herausforderungen der modernen Gesellschaft zu reagieren und die Kirche zukunftsfähig zu gestalten.
Die Berichte und Diskussionen während der Synode werden auch die Meinungen und Perspektiven der verschiedenen Kirchenmitglieder widerspiegeln. Ein offener Dialog und die Beteiligung aller Synodalen sind entscheidend, um ein umfassendes Bild der Bedürfnisse und Erwartungen der Gemeindemitglieder zu erhalten.
Die Synode der Nordkirche findet in einem Kontext statt, in dem die Kirche zunehmend gefordert ist, sich mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Dazu gehören Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der Umwelt und der Integration. Die Synodalen sind sich bewusst, dass die Kirche eine aktive Rolle in diesen Bereichen spielen sollte, um relevant zu bleiben und den Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht zu werden.
Die Tagung wird auch die Möglichkeit bieten, neue Ideen und Konzepte zu entwickeln, die die Kirche in der Zukunft prägen könnten. Die Synodalen sind eingeladen, innovative Ansätze zu diskutieren, die sowohl die spirituellen als auch die praktischen Bedürfnisse der Gemeinden berücksichtigen.
Insgesamt wird die Synode der Nordkirche ein entscheidender Schritt in der Planung und Umsetzung der Haushaltsstrategie für 2025 sein. Die Ergebnisse dieser Tagung werden weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Ausrichtung der Kirche im Norden Deutschlands haben.
Die Diskussionen und Entscheidungen, die während dieser Tage getroffen werden, sind nicht nur für die Nordkirche von Bedeutung, sondern auch für die evangelische Kirche insgesamt. Die Herausforderungen, vor denen die Kirche steht, sind vielfältig und erfordern ein gemeinsames Handeln und eine klare Vision für die Zukunft.
Die Synodalen sind sich der Verantwortung bewusst, die sie tragen, und sind entschlossen, die Kirche in eine positive und zukunftsorientierte Richtung zu führen. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um die Weichen für eine nachhaltige und einladende Kirche zu stellen, die den Bedürfnissen aller Mitglieder gerecht wird.
Die Tagung in Lübeck-Travemünde wird somit ein bedeutender Moment für die Nordkirche, um sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen und die Grundlagen für eine erfolgreiche kirchliche Arbeit in den kommenden Jahren zu legen.
Quellen: Zeit Online, Stern, Süddeutsche Zeitung, Nordkirche.
