September 25, 2024
Eskalation im Nahen Osten: Israels Offensive gegen die Hizbullah nimmt zu

Krieg in Nahost: Israel kündigt weitere Angriffe auf Hizbullah an

Die Situation im Nahen Osten hat sich in den letzten Wochen dramatisch verschärft, insbesondere zwischen Israel und der proiranischen Hizbullah im Libanon. Trotz internationaler Kritik und der humanitären Krise, die durch die israelischen Luftangriffe verursacht wird, hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angekündigt, den militärischen Druck auf die Hizbullah zu erhöhen. Die israelische Luftwaffe führt ununterbrochen Angriffe auf militärische Ziele der Hizbullah durch, was zu einer massiven Flucht von Zivilisten aus den betroffenen Gebieten geführt hat.

Die israelischen Luftangriffe, die seit dem Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp einem Jahr intensiviert wurden, haben nach offiziellen Angaben zehntausende Zivilisten zur Flucht gezwungen. Netanjahu betonte, dass die militärischen Aktionen nicht gegen das libanesische Volk gerichtet seien, sondern ausschließlich gegen die Hizbullah, die Israel seit Beginn des Konflikts mit Raketen beschießt. Er warnte jedoch, dass auch Zivilisten, die Waffen für die Hizbullah verstecken, in Gefahr seien.

Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hizbullah haben in den letzten Tagen eine neue Dimension erreicht. Die israelische Armee gab an, dass die Angriffe die schwersten seit fast zwei Jahrzehnten seien, was die Besorgnis über eine unkontrollierbare Eskalation in der Region verstärkt. Generalstabschef Herzi Halevi erklärte, dass die Hizbullah durch die strategischen Erfolge der israelischen Armee erheblich geschwächt sei und dass die Angriffe fortgesetzt werden müssten, um die militärischen Fähigkeiten der Miliz weiter zu reduzieren.

Nach Angaben des israelischen Militärs hat die Hizbullah seit Beginn des Konflikts im Gazastreifen rund 9.000 Raketen und Drohnen gegen Israel eingesetzt. Verteidigungsminister Joav Galant berichtete, dass bei den jüngsten Angriffen Zehntausende von Raketen der Hizbullah zerstört worden seien. Vor den aktuellen Auseinandersetzungen wurde das Waffenarsenal der Hizbullah auf etwa 150.000 Raketen, Drohnen und Marschflugkörper geschätzt.

Die israelischen Luftangriffe konzentrieren sich auf militärische Einrichtungen der Hizbullah, die häufig in Wohngebieten platziert sind, was zu einer hohen Zahl ziviler Opfer führt. Laut Armeesprecher Daniel Hagari seien viele Privatwohnungen in militärische Stützpunkte umgewandelt worden. Die israelische Regierung hat die libanesische Bevölkerung aufgefordert, sich von den Hizbullah-Stellungen zu entfernen, um zivile Opfer zu vermeiden.

Die humanitäre Lage im Libanon ist bereits vor den aktuellen Angriffen angespannt gewesen. Der Libanon leidet unter einer tiefen wirtschaftlichen Krise, und viele Menschen leben in Armut. Die aktuellen Angriffe haben die Situation weiter verschärft, da tausende Menschen aus den betroffenen Gebieten fliehen und Notunterkünfte aufsuchen müssen. Mehr als 250 Schulen wurden kurzfristig in Notunterkünfte umgewandelt, um den Flüchtlingen zu helfen.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit Sorge. Die UN-Vollversammlung hat das Thema der Gewalt in Nahost als eines der zentralen Themen ihrer Sitzung hervorgehoben. Der Konflikt zwischen Israel und der Hizbullah wird als potenzieller Auslöser für eine breitere regionale Eskalation angesehen, insbesondere in Anbetracht der Unterstützung, die die Hizbullah vom Iran erhält.

Die britische Regierung hat ihre Landsleute aufgefordert, den Libanon zu verlassen, und entsendet zusätzliche Soldaten in die Region. US-Präsident Joe Biden warnte vor einem umfassenden Krieg und betonte die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung. Die Spannungen zwischen Israel und der Hizbullah haben auch die Nachbarländer in Alarmbereitschaft versetzt, da eine Ausweitung des Konflikts in der gesamten Region befürchtet wird.

Die israelische Regierung hat in den letzten Tagen mehrere hochrangige Kommandeure der Hizbullah getötet, was die militärische Reaktion der Miliz ausgelöst hat. Die Hizbullah hat angekündigt, dass sie bereit sei, auf die israelischen Angriffe zu reagieren und ihre militärischen Fähigkeiten zu verteidigen. Der Konflikt zwischen Israel und der Hizbullah ist somit nicht nur ein lokales Problem, sondern hat das Potenzial, die gesamte Region in einen größeren Krieg zu ziehen.

Die Situation bleibt angespannt, und die internationalen Bemühungen um eine Deeskalation sind entscheidend, um eine weitere Eskalation der Gewalt zu verhindern.

Quellen: FAZ, Deutschlandfunk, Tagesschau.

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