Der Bau des dritten Passagier-Terminals am Frankfurter Flughafen schreitet planmäßig voran. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurde der Brandschutz für den Flugsteig H, einen von vier Gebäudebestandteilen, behördlich abgenommen. Fraport-Chef Stefan Schulte zeigte sich bei einer Baustellenbesichtigung zufrieden mit dem Fortschritt und bestätigte, dass das Projekt im vorgesehenen Kostenrahmen von vier Milliarden Euro (plus/minus 100 Millionen Euro) liege. „Wir kommen sehr gut vorwärts“, so Schulte laut dpa (Zeit Online, 25.11.2024).
Der Innenausbau des Terminals schreitet voran, und weitere Zulassungsschritte für den dritten Flugsteig und das zentrale Empfangsgebäude sind bis Ende 2025 geplant. Das neue Terminal, das mit einer anfänglichen Jahreskapazität von 19 Millionen Passagieren in etwa die Größe des Düsseldorfer Flughafens hätte, soll im Frühsommer 2026 eröffnet werden. Es ist auf eine Kapazität von bis zu 25 Millionen Passagieren erweiterbar und wird zunächst das in die Jahre gekommene Terminal 2 ersetzen, das nach über 30 Jahren Betrieb generalsaniert werden muss. Die dort aktuell untergebrachten Fluggesellschaften werden in das neue Gebäude im Süden des Flughafens umziehen.
Wie Harald Rohr, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Fraport Ausbau Süd, gegenüber dpa erklärte, ist der reibungslose Ablauf der Bauarbeiten unter anderem auf den sogenannten „Design Freeze“ zurückzuführen. Fraport hatte trotz der Passagierrückgänge während der Corona-Pandemie den Ausbau des Flughafens fortgesetzt und ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Planänderungen mehr zugelassen. Dieser „Design Freeze“ habe die Grundlage für den problemlosen Fortschritt der Baustelle geschaffen. (Stern, 25.11.2024)
Die Bedeutung des neuen Terminals für den Frankfurter Flughafen ist immens. Wie der Merkur berichtet, sieht Fraport-Chef Schulte im neuen Terminal einen „Quantensprung“ für den Flughafen, der angesichts des prognostizierten Wachstums im Flugverkehr dringend benötigte Kapazitäten schafft. (Merkur.de, 10.05.2023) Das neue Terminal ist Teil eines umfassenden Infrastrukturprojekts, das unter anderem auch ein neues Parkhaus für bis zu 8500 Autos und eine neue Skyline-Bahntrasse mit Anbindung an die bestehenden Terminals und die Autobahn A5 umfasst. Auch der Bau eines der drei Flugsteige ist bereits abgeschlossen. Trotz der positiven Entwicklung gibt es weiterhin Kritik von Seiten der Fluglärmgegner, die eine Begrenzung der Flugbewegungen und einen Stopp des Flughafenausbaus fordern.
Die Anbindung des neuen Terminals an den bestehenden Flughafen ist ein komplexes Unterfangen. Wie das Fachmagazin der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft berichtet, wird eine neue Sky Line-Bahn gebaut, um die Passagierströme zwischen den Terminals, dem Bus- und Bahnverkehr zu lenken. (Bauportal, 3/2024) Die neue Bahnstrecke wird 5,6 km lang sein und die Fahrzeit zwischen Terminal 1 und Terminal 3 auf nur acht Minuten reduzieren. Die Bauarbeiten finden unter laufendem Flughafenbetrieb statt und stellen eine logistische und sicherheitstechnische Herausforderung dar.
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