Obwohl es sie noch gibt, die Tüftler und Bastler mit bahnbrechenden Ideen, nimmt ihre Bedeutung im Vergleich zu Unternehmen als treibende Kraft hinter technischen Innovationen ab. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, ist der Anteil freier Erfinder an den Patentanmeldungen in Deutschland im Jahr 2023 auf 5,1 Prozent gesunken. Noch im Jahr 2022 lag dieser Wert bei 5,9 Prozent, während er Ende der 1990er Jahre sogar über zehn Prozent betrug.
Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) hat diese Zahlen im Vorfeld der Nürnberger Erfindermesse veröffentlicht. Die Behörde zählt dabei Anmeldungen "aus" und nicht "in" Deutschland, da traditionell auch viele internationale Patentanmeldungen beim DPMA eingehen. Die meisten Anmeldungen stammen von Unternehmen, insbesondere aus den Bereichen Elektrotechnik und Automobilindustrie. Siemens, Bosch und andere Branchengrößen sind hier stark vertreten. Als freie Erfinder gelten hingegen jene Tüftler, die ihre Neuentwicklungen im eigenen Namen anmelden.
Die meisten Patentanmeldungen von freien Erfindern kommen aus Süddeutschland. Bayern führt die Liste mit 470 Anmeldungen an, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (363) und Baden-Württemberg (307). Der Maschinenbau und verwandte Berufe stellen mit fast 41 Prozent der Anmeldungen den größten Teil der freien Erfinder. Der Frauenanteil ist mit 8,7 Prozent zwar im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, bleibt aber weiterhin gering.
Trotz des Rückgangs betont DPMA-Präsidentin Eva Schewior die Bedeutung freier Erfinder: "Jeder kreative Kopf ist eine Bereicherung". Sie verweist auf bekannte Beispiele wie den Spreizdübel, der 1958 vom badischen Unternehmer Artur Fischer zum Patent angemeldet wurde und sich weltweit durchgesetzt hat. Die Zahlen zeigen jedoch, dass die zunehmende Komplexität moderner Technologie die Rolle freier Erfinder vor neue Herausforderungen stellt.
Quelle: dpa
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