Nach fast dreiwöchiger Inhaftierung im Iran ist die italienische Journalistin Cecilia Sala wieder frei. Das Büro von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gab am Mittwoch bekannt, dass Sala sich auf dem Rückflug nach Italien befindet. Auch Zeit Online berichtete über die Freilassung und zitierte die dpa mit der Information, dass Sala nach ihrer Ankunft in Rom von Familie, Freunden und der Ministerpräsidentin persönlich am Flughafen Ciampino empfangen wurde. Quelle: Zeit Online
Sala war am 19. Dezember in Teheran festgenommen worden, trotz eines gültigen Journalistenvisums. Das iranische Kulturministerium warf ihr laut Tagesschau Gesetzesverstöße vor. Sie wurde im berüchtigten Evin-Gefängnis in Einzelhaft gehalten. Quelle: Tagesschau
Während ihrer Haft durfte Sala nur sporadisch mit Angehörigen telefonieren. Dabei schilderte sie die schwierigen Haftbedingungen: Sie musste ohne Matratze auf dem Boden schlafen, das Licht blieb permanent an, und ihre Brille war ihr abgenommen worden. Wie die Tagesschau berichtet, arbeitet Sala für die Tageszeitung Il Foglio und moderiert einen bekannten Podcast. Quelle: Tagesschau
Die Hintergründe ihrer Freilassung bleiben unklar. Der Tagesspiegel berichtet über Spekulationen über einen möglichen Zusammenhang zwischen Salas Festnahme und der Verhaftung des iranischen Geschäftsmanns Mohammad Abedini-Nadschafabad in Mailand. Abedini-Nadschafabad wurde aufgrund eines US-Haftbefehls festgenommen. Ihm wird die Beteiligung an einem Drohnenangriff in Jordanien vorgeworfen, bei dem drei US-Soldaten ums Leben kamen. Der Iran bestreitet diese Anschuldigungen. Quelle: Tagesspiegel
Italienische Medien spekulierten, Sala sei vom Iran als Druckmittel für die Freilassung Abedinis, der auch die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt, benutzt worden. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, Meloni habe allen Beteiligten für Salas Freilassung gedankt, ohne jedoch Details zu den Verhandlungen preiszugeben. Quelle: Süddeutsche Zeitung
Der Fall Sala hatte die Beziehungen zwischen Italien und dem Iran stark belastet. Das iranische Außenministerium hatte gegen die Festnahme Abedinis protestiert und sie als Bruch des internationalen Rechts bezeichnet. Zeit Online berichtet, Teheran habe sogar mit einer Beeinträchtigung der Beziehungen zu Italien gedroht. Quelle: Zeit Online
Die NZZ berichtet von Demonstrationen in Turin Ende Dezember für die Freilassung von Cecilia Sala. Quelle: NZZ
Der Stern meldet, dass Sala sich nach ihrer Freilassung auf dem Weg zurück nach Italien befindet. Quelle: Stern