Im Vorfeld der Silvesterfeierlichkeiten hat der Zoll eine größere Menge illegaler Feuerwerkskörper, darunter auch gefährliche Kugelbomben, sichergestellt. Wie Zoll-Sprecherin Astrid Pinz bestätigte, stammte die Pyrotechnik aus Polen und wurde bei Kontrollen in Frankfurt (Oder) entdeckt. Die "Zeit" berichtete darüber am 7. Januar 2025 (https://www.zeit.de/news/2025-01/07/zoll-stellte-vor-silvester-mehrere-kugelbomben-sicher).
Kugelbomben sind in Deutschland aufgrund ihrer enormen Sprengkraft für Privatpersonen verboten und dürfen ausschließlich von ausgebildeten Pyrotechnikern mit entsprechender Genehmigung verwendet werden. Die extrem kurze Zündschnur dieser Feuerwerkskörper stellt eine erhebliche Gefahr dar, da sie kaum Zeit zum Rückzug vor der Detonation lässt. Zoll-Sprecherin Astrid Pinz unterstrich, dass diese Pyrotechnik „ausschließlich für professionelle Feuerwerke und nicht für den privaten Gebrauch bestimmt“ sei.
Die Beschlagnahmung illegal eingeführter Feuerwerkskörper ist für den Zoll Routine. Laut Pinz sei dies „seit jeher ein Problem“, wobei die Diskussion um Kugelbomben in diesem Jahr besonders im Fokus stand. Neben den Kugelbomben wurden auch zahlreiche andere illegale Raketen und Böller aus Polen konfisziert. Die Kontrollen des Zolls fanden an der Grenze zu Polen, auf Bundes- und Landstraßen sowie Autobahnen statt. Insbesondere die Einfuhr von Feuerwerkskörpern der Kategorien F3 und F4 ohne die erforderliche sprengstoffrechtliche Erlaubnis ist illegal. Die genaue Menge der beschlagnahmten Pyrotechnik konnte die Sprecherin noch nicht nennen, im Vorjahr lag sie jedoch bei 3,8 Tonnen.
In der Silvesternacht verursachten gezündete Kugelbomben in Berlin erhebliche Schäden. In Schöneberg wurden Hausfassaden und Fahrzeuge stark beschädigt, 36 Wohnungen sind derzeit unbewohnbar. Auch in Neukölln entstanden durch Kugelbomben Schäden an Gebäuden, Fenstern und Autos. Die Polizei vermutet außerdem, dass eine Kugelbombe für die lebensgefährlichen Verletzungen eines Siebenjährigen in Tegel verantwortlich ist. Auch in anderen Teilen Deutschlands gab es Todesfälle durch Kugelbomben, darunter der eines 21-Jährigen in Brandenburg.
Der Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk betont, dass Kugelbomben pyrotechnische Mischungen enthalten und bis zu mehreren Kilogramm schwer sein können. Aufgrund der großen Explosivmasse und der komplexen Funktionsweise sind sie in Deutschland nur für staatlich geprüfte Pyrotechniker ab 21 Jahren zugelassen. Sowohl die Lagerung als auch der Transport von Kugelbomben unterliegen strengen Vorschriften und bedürfen besonderer Genehmigungen. Bei professionellen Großfeuerwerken bilden die Kugelbomben, die auf Abschussrohren montiert und mit elektrischen Zündern versehen werden, den Hauptbestandteil.
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