Mit dem Beginn der Feuerwerkssaison häufen sich leider auch die Meldungen über Unfälle mit Pyrotechnik. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurde am Montag ein 14-jähriger Jugendlicher in Rottenburg (Landkreis Tübingen) im Gesicht verletzt, als er einen Feuerwerkskörper zündete. Der Jugendliche hatte den bereits gezündeten Böller in einem Gebüsch gefunden und erneut angezündet. Die dabei entstandenen Funken führten zu den Verletzungen im Gesicht. Der Junge wurde notärztlich versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Dieser Vorfall ereignete sich nur einen Tag nach einem weiteren Unfall mit Pyrotechnik, bei dem sich ein neunjähriger Junge in Jestetten (Landkreis Waldshut) schwere Verletzungen zuzog. Wie die Polizei mitteilte, zündete der Neunjährige einen gefundenen Feuerwerkskörper an, der daraufhin in seiner Hand explodierte (ZEIT ONLINE, 12.11.2024).
Die beiden Vorfälle verdeutlichen die Gefahren, die von unsachgemäßem Umgang mit Feuerwerkskörpern ausgehen, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Gefundene Feuerwerkskörper sollten niemals angezündet werden, da ihre Funktionsfähigkeit und ihr Zustand nach der vermeintlichen Nutzung unklar sind. Auch der Umgang mit bereits gezündeten Böllern ist gefährlich, da diese noch glimmende Reste enthalten können, die zu einer erneuten Explosion führen können.
Ähnliche Vorfälle ereignen sich jedes Jahr rund um Silvester und die Feuerwerkssaison. So berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) bereits am 30. Dezember 2022 über mehrere Zwischenfälle mit Feuerwerkskörpern noch vor Silvester, bei denen ein neunjähriges Kind, ein 21-Jähriger und eine Polizistin verletzt wurden. In Gera wurden Passanten von Jugendlichen mit Knallern und Raketen beschossen, wobei ein neunjähriges Mädchen verletzt wurde (MDR, 30.12.2022).
Die Polizei warnt eindringlich vor dem unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern und betont, dass das Abbrennen von Pyrotechnik nur zu den festgelegten Zeiten und unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften erlaubt ist. Eltern werden dazu aufgerufen, ihre Kinder über die Gefahren von Feuerwerkskörpern aufzuklären und sie von Experimenten mit gefundener Pyrotechnik abzuhalten.
Auch die Diskussion um ein generelles Böllerverbot wird durch solche Vorfälle erneut befeuert. Befürworter eines Verbots argumentieren, dass die Risiken für Leib und Leben zu hoch seien und die Umweltbelastung durch Feuerwerk reduziert werden müsse. Gegner eines Verbots hingegen betonen die Tradition des Silvesterfeuerwerks und die Freude, die viele Menschen daran haben. Ein Kompromiss könnte in ausgewiesenen Feuerwerkszonen bestehen, in denen das Abbrennen von Pyrotechnik unter kontrollierten Bedingungen möglich ist.
Die Vorfälle in Rottenburg und Jestetten zeigen, dass die Gefahren von Feuerwerkskörpern nicht unterschätzt werden dürfen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Pyrotechnik ist unerlässlich, um weitere Unfälle zu vermeiden und die Feuerwerkssaison sicher zu gestalten.
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