Unternehmensberater, insbesondere in großen Beratungshäusern wie McKinsey, BCG oder Bain, werden oft mit hohen Gehältern assoziiert. Doch wie die F.A.Z. am 24.11.2024 berichtete, ist die Gehaltsspanne in der Branche groß und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Erfahrungsstufe, Unternehmensgröße und Spezialisierung. Während über hohe Tagessätze von 1000 bis 2500 Euro spekuliert wird, entspricht dies nicht dem tatsächlichen Verdienst, besonders nicht für Berufseinsteiger oder Berater in kleineren Unternehmen.
Laut gehalt.de liegt das durchschnittliche Bruttogehalt für Unternehmensberater in Deutschland zwischen 5.847 und 7.796 Euro pro Monat. Die Plattform bietet einen detaillierten Gehaltsvergleich und zeigt auf, dass das Gehalt mit zunehmender Berufserfahrung steigt. So verdienen Berater mit mehr als neun Jahren Erfahrung durchschnittlich 7.707 Euro brutto im Monat, während Berufseinsteiger mit weniger als drei Jahren Erfahrung bei rund 5.877 Euro liegen.
Auch die Unternehmensgröße spielt eine Rolle: In Unternehmen mit über 20.000 Mitarbeitern liegt das durchschnittliche Monatsgehalt bei 7.502 Euro brutto, während es in kleineren Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern bei 6.340 Euro liegt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Gehalt eines Unternehmensberaters stark von den individuellen Umständen abhängt.
Eine Diskussion im WiWi-Treff Forum vom September 2016 beleuchtet die Frage, ob die hohen Gehälter in der Beratung gerechtfertigt sind. Ein Nutzer berichtet vom Einstiegsgehalt eines Kommilitonen bei Strategy& von 83.000 Euro fix plus Bonus, was insgesamt 95.000 Euro ergibt. Die Meinungen im Forum gehen auseinander: Einige argumentieren mit Angebot und Nachfrage, andere verweisen auf die hohe Arbeitsbelastung und den Verzicht auf Privatleben. Ein weiterer Nutzer relativiert die hohen Gehälter, indem er auf den Stundenlohn verweist, der im Vergleich zu Facharbeitern nicht übermäßig hoch sei. Die Diskussion zeigt, dass die Bewertung der Gehälter in der Beratungsbranche komplex ist und von verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann.
Ein Artikel im FINANCE Magazin vom 07. Januar 2020 gibt Einblicke in die Gehälter von M&A-Experten in Unternehmen. Demnach verdienen Berufseinsteiger im Corporate M&A zwischen 50.000 und 60.000 Euro, während Senior Projektmanager bis zu 100.000 Euro erhalten. Directors können mit 150.000 bis 170.000 Euro rechnen, und der Head of M&A kann sogar bis zu 270.000 Euro verdienen. Im Vergleich zum Investmentbanking sind die Boni im Corporate M&A jedoch deutlich geringer, was ein Grund dafür sein kann, dass nur wenige Investmentbanker den Wechsel auf die Unternehmensseite wagen.
Ein älterer Artikel der F.A.Z. vom 15.11.2001 zeigt, dass regionale Unterschiede bei den Gehältern von Beratern bestehen. Damals verdienten Consultants im Rhein-Main-Gebiet und in München am meisten, während die Gehälter in den neuen Bundesländern deutlich niedriger lagen. Ob diese regionalen Unterschiede auch heute noch bestehen, geht aus den aktuellen Quellen nicht hervor.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gehälter in der Unternehmensberatung stark variieren. Während hohe Einstiegsgehälter in Top-Beratungen möglich sind, liegen die Durchschnittsgehälter deutlich niedriger. Faktoren wie Berufserfahrung, Unternehmensgröße und Spezialisierung beeinflussen das Gehalt maßgeblich. Die Diskussion über die Angemessenheit der Gehälter in der Branche wird weiterhin geführt.
Quellen: - F.A.Z. Gehalts-Check: Wie viel Unternehmensberater verdienen - gehalt.de: Unternehmensberater/-in - WiWi-Treff Forum: Sind die hohen Gehälter in der Beratung gerechtfertigt? - FINANCE Magazin: So viel verdienen M&A-Experten in Unternehmen - F.A.Z.: Gehalts-Check: Wo verdienen Berater am besten? - kununu: Frankfurter Allgemeine Zeitung Gehalt - F.A.Z.: Gehalts-Check: Sie verdienen mehr - stellenmarkt.faz.net: Welche Tagessätze Unternehmensberater verlangen - newstral.com: F.A.Z. Gehalts-Check: Wie viel Unternehmensberater verdienen