September 28, 2024
Geopolitische Spannungen in der Arktis: Eine neue Ära des Wettbewerbs

Kampf um die Arktis: Wird der Nordpol bald chinesisch?

Der Klimawandel lässt das Eis in der Arktis schmelzen und eröffnet neue Möglichkeiten für die Schifffahrt und den Zugang zu Ressourcen. Dies hat zu einem zunehmenden Interesse und Wettbewerb um die Region geführt, insbesondere zwischen den Großmächten Russland, China und den USA. China, obwohl geografisch nicht an die Arktis angrenzend, verfolgt eine aktive Arktispolitik und bezeichnet sich selbst als "Nahanrainerstaat". Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, ist China bestrebt, die Seewege in der Arktis zu kontrollieren, um die Abhängigkeit vom Westen, insbesondere bei Handelswegen, zu verringern. Die sich öffnenden Seewege bieten eine kürzere Route zwischen Asien und Europa und bergen somit ein enormes wirtschaftliches Potenzial. Ein Beispiel hierfür ist die Nordostpassage, die die Reisezeit von Shanghai nach Hamburg um rund zehn Tage verkürzen könnte. Russland, das über die längste arktische Grenze verfügt, sieht die Region als Teil seines Territoriums und beansprucht die darunterliegenden Ressourcen für sich. Der Konflikt in der Ukraine hat die Spannungen zwischen Russland und dem Westen weiter verschärft und die Zukunft der Arktispolitik zusätzlich verkompliziert. Neben den neuen Seewegen locken auch die reichen Rohstoffvorkommen unter dem Eis. Schätzungen zufolge lagern dort rund 30 Prozent der unentdeckten Erdgas- und 15 Prozent der unentdeckten Erdölvorkommen der Welt. Hinzu kommen Vorkommen an Seltenen Erden, die für moderne Technologien und die Energiewende von entscheidender Bedeutung sind. Die USA und ihre NATO-Verbündeten beobachten die russischen Aktivitäten in der Arktis mit Argwohn. Die Angst vor einer militärischen Eskalation in der Region wächst, da Russland seine Militärpräsenz in den letzten Jahren deutlich verstärkt hat. Die Arktis steht somit im Zentrum geopolitischer Interessenkonflikte, die durch den Klimawandel und die Ressourcenknappheit weiter verschärft werden. Die Zukunft der Region hängt davon ab, ob es den beteiligten Akteuren gelingt, eine friedliche und nachhaltige Lösung für die Nutzung der Arktis zu finden.

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