20.10.2024
Grüne Wende bei CO2-Speicherung

CO2-Speicherung: Die grün regierten Länder folgen Habecks CCS-Strategie

Die Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS) ist ein Thema, das in Deutschland seit Jahren kontrovers diskutiert wird. Lange Zeit lehnten insbesondere die Grünen die Technologie ab. Doch vor dem Hintergrund der Klimaziele und der Notwendigkeit, auch schwer vermeidbare Emissionen zu reduzieren, hat sich die Haltung der Partei gewandelt. Dies zeigt sich auch in der Haltung der grün regierten Länder, die nun der CCS-Strategie von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) folgen.

Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, haben sich die grün geführten Landesregierungen von Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein grundsätzlich bereit erklärt, die Speicherung von CO2 im Boden zu ermöglichen. Dies sei ein wichtiger Schritt, um die Klimaziele zu erreichen, so die Begründung. Allerdings knüpfen die Länder ihre Zustimmung an Bedingungen. So dürfe CCS nur dort zum Einsatz kommen, wo Emissionen nicht anderweitig vermieden werden können. Zudem müssten strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um ein Austreten des Gases zu verhindern.

Die Entscheidung der grün regierten Länder ist ein wichtiges Signal für die CCS-Technologie in Deutschland. Sie zeigt, dass die Technologie auch von Parteien akzeptiert wird, die ihr lange Zeit kritisch gegenüberstanden. Damit rückt die Realisierung von CCS-Projekten in Deutschland näher.

Ein Beispiel für die Notwendigkeit von CCS ist die Zementindustrie. Wie die „FAZ“ berichtet, gehört der Konzern Heidelberg Materials zu den größten CO2-Emittenten in Deutschland. Das Unternehmen produziert Zement und ist bestrebt, seine Emissionen zu reduzieren. Allerdings ist es technisch sehr aufwendig und kostspielig, die Emissionen bei der Zementherstellung vollständig zu vermeiden. Daher setzt das Unternehmen auch auf CCS, um seine Klimaziele zu erreichen.

Im baden-württembergischen Mergelstetten baut Heidelberg Materials derzeit eine Anlage zur CO2-Abscheidung. Das Unternehmen plant, das abgetrennte CO2 in Zukunft unterirdisch zu speichern. Auch andere Zementhersteller setzen auf CCS, um ihre Emissionen zu reduzieren.

Die Bundesregierung begrüßt die Entscheidung der grün regierten Länder. „CCS ist eine wichtige Technologie, um die Klimaziele zu erreichen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Habeck der „FAZ“. „Wir brauchen CCS, um die Industrie in Deutschland zu halten und Arbeitsplätze zu sichern.“

Die CCS-Technologie ist jedoch nicht unumstritten. Umweltverbände kritisieren, dass CCS ein „Feigenblatt“ für die Industrie sei, um weiterhin fossile Energieträger nutzen zu können. Sie fordern stattdessen einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien und eine konsequente Energieeinsparung.

Die Debatte um CCS wird in Deutschland also weitergehen. Die Entscheidung der grün regierten Länder zeigt jedoch, dass die Technologie zunehmend als notwendiger Baustein für den Klimaschutz akzeptiert wird.

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