11.11.2024
Güterzugunfall in Senftenberg Verletzte nach Stromschlag und Sturz
```html

Stromschlag am Bahnhof Senftenberg: Polizei ermittelt Hintergründe

Am Samstagabend ereignete sich am Bahnhof Senftenberg ein folgenschwerer Vorfall, bei dem zwei 22-jährige Männer beim Klettern auf einen Güterzug schwer verletzt wurden. Wie die Bundespolizei berichtet, erlitt einer der Männer einen Stromschlag, als er nach der Oberleitung griff, und zog sich dabei schwere Brandverletzungen zu. Der zweite Mann stürzte vom Zug und verletzte sich ebenfalls.

Der Mann mit den Brandverletzungen wurde in eine Berliner Spezialklinik gebracht. Ein Transport per Hubschrauber war aufgrund des schlechten Wetters nicht möglich, so die Sprecherin der Bundespolizeidirektion Berlin. Die Polizei ermittelt nun die Hintergründe des Vorfalls. Wie die Zeit berichtet, steht der Verdacht einer Mutprobe im Raum. Laut Bundespolizei kommt es immer wieder vor, dass Jugendliche auf Züge klettern, offenbar um Selfies oder Videos zu machen. In der Nähe des Bahnhofs hielten sich zum Unfallzeitpunkt etwa zehn weitere junge Menschen auf. Die Polizei prüft nun, ob sie mit den beiden Verletzten in Verbindung stehen.

Die Deutsche Bahn und die Bundespolizei warnen seit langem vor den Gefahren des Kletterns auf Züge. Wie der Bayerische Rundfunk in einem Beitrag vom 9. Juli 2024 berichtete, reicht es schon, einer 15.000 Volt starken Oberleitung zu nahe zu kommen, um einen lebensgefährlichen Stromschlag zu erleiden. Der Strom kann durch einen Lichtbogen überspringen, ohne dass es zu einer direkten Berührung kommt. Die Folgen können schwere Verbrennungen, Organversagen und Tod sein. Es wird ein Sicherheitsabstand von 1,50 Metern zu Oberleitungen empfohlen.

Ähnliche Fälle haben sich in jüngster Vergangenheit gehäuft. Der BR berichtete ebenfalls von einem Fall in München-Trudering, bei dem ein 19-Jähriger beim Klettern auf einen Waggon einen Stromschlag erlitt und lebensgefährlich verletzt wurde. Auch hier prüft die Bundespolizei, ob eine TikTok-Challenge der Auslöser war. Wie t-online am 10. Juli 2024 berichtete, verstarb der junge Mann später an seinen schweren Verletzungen. Die Polizei warnt eindringlich vor dem Klettern auf Waggons und betont die Lebensgefahr durch die Oberleitungen.

Die Bundespolizei setzt auf Präventionsarbeit, insbesondere an Schulen in der Nähe von Bahnanlagen. Oftmals ist Jugendlichen nicht bewusst, wie gefährlich das Klettern auf Züge ist. Die Zeit berichtete am 18. April 2023 von zwei 13-Jährigen, die in Schwerte und Langenhagen bei Hannover lebensgefährlich verletzt wurden, nachdem sie auf Züge geklettert waren.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-11/11/war-es-eine-mutprobe-polizei-untersucht-waggon-klettern
  • https://www.tagesschau.de/inland/regional/brandenburg/rbb-maenner-klettern-am-bahnhof-senftenberg-auf-gueterzug-22-jaehrigen-trifft-stromschlag-100.html
  • https://www.br.de/nachrichten/bayern/gefaehrliches-waggonklettern-tiktok-trend-bei-jugendlichen,UHva74N
  • https://www.zeit.de/news/2023-04/18/13-jaehriger-klettert-auf-zug-lebensgefahr-nach-stromschlag
  • https://muenchen.t-online.de/region/muenchen/id_100445964/muenchen-jugendlicher-nach-stromschlag-auf-gueterwaggon-gestorben.html
```
Weitere
Artikel