Nach den massiven Ausschreitungen im vergangenen Jahr bereitet sich die Hamburger Polizei auf mögliche Krawalle an Halloween vor. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wird die Polizeipräsenz im Stadtgebiet deutlich erhöht sein. Ein Polizeisprecher kündigte an, dass sowohl Funkstreifen der einzelnen Polizeikommissariate als auch Einheiten der Bereitschaftspolizei im Einsatz sein werden, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und die Halloween-Feierlichkeiten zu begleiten. Besonders im Fokus der Sicherheitsbehörden steht der Harburger Ring. Dort wird es, wie die Zeit berichtet, eine zeitlich begrenzte Videoüberwachung geben.
Die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen sind eine direkte Reaktion auf die Ereignisse des letzten Jahres. Wie die Zeit und auch Stern.de berichten, versammelten sich 2023 in Harburg mehr als 300, überwiegend junge Menschen. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen Böller auf Einsatzkräfte geworfen wurden. Die Polizei sah sich gezwungen, Wasserwerfer einzusetzen, um die aggressive Menge zurückzudrängen. In der Folge leiteten die Beamten elf Ermittlungsverfahren ein, unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung. Auch in anderen Hamburger Stadtteilen wie Lurup, Osdorf, Billstedt, Rahlstedt und Steilshoop kam es zu Ausschreitungen.
Der Harburger Ring steht, wie diverse Medien berichten, im besonderen Fokus der Polizei. Dort hatte es im Vorjahr besonders heftige Auseinandersetzungen gegeben. Die Polizei erhofft sich durch die Videoüberwachung eine bessere Kontrolle der Lage und eine schnellere Reaktion auf mögliche Eskalationen. Zusätzlich zu den polizeilichen Maßnahmen wurden, wie der NDR berichtet, Jugendeinrichtungen mit 2.000 Euro gefördert, um an Halloween alternative Veranstaltungen für Jugendliche anzubieten. Mit Kinoabenden, Fußballturnieren und anderen Aktionen sollen Jugendliche von der Straße geholt und so mögliche Krawalle verhindert werden.
Die Hamburger Polizei betont, dass sie auf alle Eventualitäten vorbereitet ist. Man hoffe zwar auf einen friedlichen Halloween-Abend, sei aber auch für den Ernstfall gerüstet. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass ein erhöhter Polizei-Einsatz notwendig ist, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.
Auch in anderen Städten Deutschlands, wie beispielsweise Berlin und Duisburg, bereitet sich die Polizei auf einen erhöhten Einsatzaufwand an Halloween vor. Wie Bild berichtet, werden die Einsatzkräfte in Berlin ihre Präsenz in bekannten Brennpunkten verstärken. In Duisburg, wo im vergangenen Jahr Straßenbahnen angegriffen und Bushaltestellen zerstört wurden, hat die Verkehrsgesellschaft die Anzahl ihrer Sicherheitskräfte erhöht und behält sich vor, den ÖPNV-Betrieb im Ernstfall einzustellen.
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