Das Deutsche Schauspielhaus Hamburg ist mit dem Nestroy-Theaterpreis 2024 ausgezeichnet worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, erhielt die Inszenierung „Anthropolis I-V“ die Auszeichnung für die beste Aufführung im deutschsprachigen Raum. Die fünfteilige Reihe erzählt die Geschichte der antiken Stadt Theben, von ihrem Aufstieg bis zu ihrem Fall. Regie führte Karin Beier, die sich bei der Preisverleihung in Wien bei ihrem Team für die zweijährige Arbeit an dem „Mammut-Projekt“ bedankte, so die dpa.
Die Proben für den insgesamt neunstündigen Theatermarathon dauerten zwei Jahre. „Anthropolis I-V“ basiert auf Texten von Aischylos, Sophokles und Euripides, die von Roland Schimmelpfennig übersetzt, bearbeitet und neu geschrieben wurden. Wie nachtkritik.de berichtet, wurde die Inszenierung als „Klug, voll von Sprachwitz, dann wieder beklemmende, verstörende Momente“ beschrieben. Jede Etappe stehe für sich, zusammen ergäben sie eine „überbordende Erzählung über das Menschsein, hochaktuell und spektakulär“.
Der Nestroy-Preis wird seit 2000 vom Wiener Bühnenverein vergeben und würdigt herausragende Leistungen an österreichischen Bühnen sowie bei den Frühjahrs- und Sommer-Festivals, wie den Wiener Festwochen und den Salzburger Festspielen. Der Preis für die „Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum“ wird überregional vergeben, um die österreichische Theaterlandschaft als Teil der deutschsprachigen zu positionieren. Wie die Austria Presse Agentur (APA) berichtet, wurde neben der Hamburger Inszenierung auch „ja nichts ist ok“ von René Pollesch an der Berliner Volksbühne und Werner Schwabs „Übergewicht, unwichtig: Unform“ am Staatstheater Nürnberg für diesen Preis nominiert.
Bei der Preisverleihung im Wiener Volkstheater, die von ORF III live-zeitversetzt übertragen wurde, erhielt Karin Beier, laut APA, zusätzlich den „Mini-Nestroy“ für die kürzeste Dankesrede. Neben der Auszeichnung für die beste deutschsprachige Aufführung wurden bei der Gala weitere Preise in verschiedenen Kategorien verliehen. So wurde Felix Mitterer für sein Lebenswerk geehrt, Kornél Mundruczó erhielt den Preis für die beste Regie („Parallax“) und Claudius von Stolzmann wurde als bester Schauspieler („Der Himbeerpflücker“) ausgezeichnet, berichtet die APA.
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