Trotz steigender Patientenzahlen in der Erkältungssaison sind die Hamburger Kinderkliniken gut aufgestellt und können weiterhin alle Patienten versorgen. Dies geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervor, wie die Zeit berichtet. An der Umfrage beteiligt waren das Altonaer Kinderkrankenhaus, die Kinderklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), das Katholische Kinderkrankenhaus Wilhelmstift und die Kinder- und Jugendmedizin der Helios Mariahilf Klinik.
Philippe Stock, ärztlicher Direktor des Altonaer Kinderkrankenhauses, versicherte: „Wir können alle Patienten vollumfänglich versorgen.“ Es gebe keinen Grund zur Sorge, dass die Patientenversorgung leide. Er räumte zwar ein, dass die Infektsaison andauere und es vermehrt zu Atemwegsinfektionen komme. „Somit ist die aktuelle Auslastung sowohl im Bereich der Notaufnahme als auch stationär höher als in den Sommermonaten“, so Stock. Die Klinik sei jedoch auf die saisonalen Schwankungen vorbereitet und könne den erhöhten Bedarf bewältigen.
Auch die Hamburger Schulbehörde sieht die Situation gelassen. Der Sprecher Peter Albrecht bezeichnete den Anstieg erkrankter Schülerinnen und Schüler als nicht außergewöhnlich. „Erfahrungsgemäß kommt es in der für Atemwegserkrankungen typischen Jahreszeit zu erhöhten Krankenständen bei Kindern und Jugendlichen“, erklärte er. An Hamburgs Schulen hielten sich täglich rund 250.000 Schüler und 22.000 Lehrkräfte über mehrere Stunden in geschlossenen Räumen auf, was die Verbreitung von Infektionen begünstige.
Die Erfahrungen aus dem Vorjahr, als aufgrund der Corona-Pandemie deutlich weniger Infekte auftraten, zeigen, dass die aktuelle Situation nicht ungewöhnlich ist. Wie die Tagesschau im November 2021 berichtete, führte die damalige Kontaktbeschränkung zu einem Ausbleiben der üblichen Erkältungswellen. In diesem Jahr holen Kinder die Infektionen nach, was zu einer erhöhten Belastung der Kinderkliniken führt. Dennoch betonen Experten, dass Infektionen im Kindesalter wichtig für die Entwicklung des Immunsystems sind.
Wie der Stern im November 2021 berichtete, warnte Prof. Philippe Stock bereits damals vor einer angespannten Lage in den Hamburger Kinderkliniken aufgrund des RS-Virus. Die aktuelle Situation bestätigt diese saisonalen Belastungsspitzen. Trotz der Herausforderungen betonen die Kliniken, dass alle Patienten versorgt werden können.
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