30.10.2024
Heiliges Jahr 2025: Manga-Maskottchen Luce wirbt um junge Pilger

Das Heilige Jahr 2025: Manga-Maskottchen Luce soll junge Pilger begeistern

Der Vatikan setzt im Vorfeld des Heiligen Jahres 2025 auf moderne Kommunikationsmittel, um insbesondere junge Pilger anzusprechen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, wurde eigens dafür ein Maskottchen namens „Luce“ (italienisch für Licht) entworfen, das im Stil einer Manga-Figur gestaltet ist. Die etwa 30 Zentimeter große Figur trägt einen gelben Anorak, einen Pilgerstab, ein Kreuz um den Hals und abgenutzte Stiefel. Besonders auffällig sind die großen, leuchtenden Augen, die laut Erzbischof Rino Fisichella „das Symbol der Hoffnung des Herzens“ darstellen. Fisichella ist der Beauftragte des Papstes für das Heilige Jahr 2025.

Die Entscheidung für ein Manga-Maskottchen ist ein Novum in der Geschichte der Heiligen Jahre und verdeutlicht den Versuch des Vatikans, die junge Generation für das katholische Großereignis zu begeistern. Der Entwurf stammt von dem italienischen Künstler Simone Legno, der die Figur als Tribut an die bei jungen Menschen beliebte Popkultur versteht. Wie katholisch.de berichtet, wurde „Luce“ erstmals auf der internationalen Comic- und Spielemesse im toskanischen Lucca der Öffentlichkeit präsentiert. Diese Messe, die vom 30. Oktober bis 3. November stattfand, bot dem Vatikan eine Plattform, um mit jungen Menschen in Dialog zu treten und die Themen Hoffnung und Geschwisterlichkeit zu diskutieren, die „Luce“ verkörpern soll.

Das Heilige Jahr 2025, das unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ steht, wird am 24. Dezember von Papst Franziskus auf dem Petersplatz eröffnet. Im Laufe des Abends wird der Papst die Heilige Pforte am Petersdom öffnen. Wie katholisch.de weiter berichtet, wird Papst Franziskus am 26. Dezember auch im römischen Gefängnis Rebibbia eine Heilige Pforte öffnen, um ein Zeichen der Hoffnung für Inhaftierte weltweit zu setzen. Dieser symbolische Akt geht auf die Ankündigung des Heiligen Jahres durch den Papst zurück, in der er Regierungen weltweit zu Amnestien im Heiligen Jahr aufrief. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Vereinbarung mit dem italienischen Justizminister und dem Bürgermeister von Rom unterzeichnet, um spezielle Resozialisierungsmaßnahmen für Inhaftierte während des Heiligen Jahres anzubieten.

Für das Heilige Jahr, das traditionell mit dem vollkommenen Ablass von Sünden verbunden ist, hat der Vatikan ein umfangreiches Programm vorbereitet. Ein Jubiläumskalender und eine App bieten ständig aktualisierte Informationen zu den Veranstaltungen. Neben religiösen Angeboten spielt auch die Kultur eine bedeutende Rolle. Bereits vor der offiziellen Eröffnung finden Konzerte und Ausstellungen statt, darunter die Aufführung von Schostakowitschs 5. Sinfonie und die Präsentation von Chagalls „Weißer Kreuzigung“. Darüber hinaus wird der Vatikan mit einem eigenen Pavillon unter dem Motto „Schönheit bringt Hoffnung“ an der Expo 2025 im japanischen Osaka teilnehmen. Dort werden unter anderem die Vatikanischen Museen Caravaggios „Kreuzabnahme“ ausstellen, wie katholisch.de berichtet.

Die Reaktionen auf das Manga-Maskottchen in den sozialen Medien sind gemischt. Während einige die Initiative des Vatikans begrüßen, kritisieren andere die Figur als unpassend oder gar als Anlehnung an den Teufel Luzifer, wie lessentiel.lu berichtet. Kath.net zitiert einen User, der anmerkt, dass die katholische Kirche mit dem sterbenden Jesus am Kreuz bereits ein Maskottchen habe.

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