Der ehemalige Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) verabschiedet sich aus der aktiven Politik. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, wird der CDU-Politiker bei der Bundestagswahl 2025 nicht erneut kandidieren. Nach 18 Jahren im Bundestag strebe er „eine neue, interessante Gestaltungsaufgabe außerhalb der Politik“ an, so Braun in einer persönlichen Erklärung. Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, er blicke aber „mit ganz viel neugieriger Erwartung“ auf die Zukunft. Konkrete Pläne für seinen neuen Karriereweg stehen laut FAZ noch nicht fest.
Braun, der derzeit den Vorsitz des Haushaltsausschusses im Bundestag innehat, war von 2018 bis 2021 Chef des Kanzleramts und Bundesminister für besondere Aufgaben unter Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er galt als enger Vertrauter der ehemaligen Kanzlerin. Wie die FAZ berichtet, kandidierte Braun vor drei Jahren für den CDU-Vorsitz, unterlag jedoch Friedrich Merz. Besonders während der Corona-Pandemie erlangte der promovierte Mediziner größere Bekanntheit in der Öffentlichkeit.
Helge Braun ist direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Gießen-Alsfeld in Hessen. Als potenzieller Nachfolger wird laut Bild-Zeitung Frederik Bouffier gehandelt, der Sohn des ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier und stellvertretender Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Gießen.
Brauns Rückzug aus der Politik markiert das Ende einer langen Karriere im Bundestag. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet, hat sich der ehemalige Kanzleramtsminister seit seinem Ausscheiden aus der Bundesregierung stark verändert. So habe er deutlich an Gewicht verloren und trage nun eine Hornbrille. RND verweist dabei auf einen Instagram-Post des Abgeordneten, der viel positive Resonanz erhielt. Auch Bunte.de berichtete über die äußerliche Veränderung Brauns und zitierte ihn mit den Worten: „Im Vorfeld meines 50. Geburtstages war es mir wichtig, meine gesundheitlichen Risiken zu senken“. Als Arzt sei ihm bewusst, dass Übergewicht im Alter ein besonderes Risiko darstelle.
Brauns Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die CDU vor großen Herausforderungen steht. Wie die Zeit in einem Artikel über Helge Braun berichtet, war der Politiker in verschiedene politische Debatten involviert, darunter die Diskussionen um die Corona-Maßnahmen und den Afghanistan-Abzug. Auch an den Haushaltsberatungen war er beteiligt. Die Rheinische Post berichtete beispielsweise über Brauns Forderung nach einer Rückkehr zur Schuldenbremse. Die NZZ kommentierte im November 2021 Brauns Kandidatur für den CDU-Vorsitz und sah in ihm einen Vertreter des Merkel-Establishments.
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