Nach zweijähriger Sanierungsphase sind die Pinguine in den Münchner Tierpark Hellabrunn zurückgekehrt. Wie die Zeit berichtet, sind 22 Pinguine – Königspinguine und Felsenpinguine – in ihre modernisierte Polarwelt eingezogen. Der Tierpark hat die Anlage technisch grundlegend modernisiert und versucht, die klimatischen Bedingungen der Antarktis bestmöglich nachzubilden. Zoodirektor Rasem Baban betonte gegenüber der Zeit, dass die neue Anlage eine "polarfrische" Luft biete, die besonders wichtig für die empfindlichen Polarpinguine sei. Da diese Tiere sehr sensibel auf Luftverschmutzung reagieren, leben sie in einer überdachten Anlage.
Während der Sanierungsarbeiten waren die Pinguine in anderen Zoos untergebracht. 14 Felsenpinguine kamen aus Odense in Dänemark, acht Königspinguine aus dem belgischen Zoo Pairi Daiza. Der Transport erfolgte in speziellen Transporttonnen mit Eis, um den Tieren optimale Bedingungen zu gewährleisten. Laut Tierpark verliefen Transport, Einzug und Eingewöhnung reibungslos. Die Humboldtpinguine, die an höhere Temperaturen an der Küste Chiles gewöhnt sind, waren von der Sanierung nicht betroffen und leben weiterhin im Freiluftgehege in Hellabrunn. Wie Stern berichtet, wurden die beiden Pinguinarten zunächst durch ein Gitter getrennt, um die Eingewöhnung zu erleichtern und Stress zu vermeiden. Kurator Eric Diener erklärte, dass die beiden Arten zwar grundsätzlich gut miteinander auskommen, aber anfängliche Reibereien vermieden werden sollten.
Der Tierpark Hellabrunn beteiligt sich mit den Königspinguinen und den stark gefährdeten Nördlichen Felsenpinguinen am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Wie die Zeit berichtet, ist die Antarktis, der natürliche Lebensraum beider Arten, durch die globale Erderwärmung und Umweltzerstörung bedroht. Die Tiere sind auf kalte Meeresströmungen angewiesen, die durch den Klimawandel gefährdet sind. Der Tierpark bietet ab dem 15. November in seinem Podcast "Mia san Tier" Einblicke in das Leben der Pinguine in der neuen Anlage.
Die neue Pinguinanlage wurde, wie Hellabrunn mitteilt, technisch kernsaniert. Wärmeisolierung, Lüftungs- und Filteranlage wurden erneuert, um optimale klimatische Bedingungen zu schaffen. Tierparkdirektor Rasem Baban betonte, dass man den natürlichen Lebensraum zwar nie eins zu eins kopieren könne, aber man sich in der neuen Anlage bestmöglich annähere. Bürgermeisterin Verena Dietl freut sich über die Rückkehr der Pinguine und betont ihre Rolle als Botschafter für die Auswirkungen des Klimawandels, wie auf der Hellabrunn Webseite zu lesen ist.
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