Nach Tagen der Flaute, die ihn laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung (FAZ) vom 02.12.2024 in tiefe Traurigkeit gestürzt hatten, konnte Boris Herrmann am Montag im Vendée Globe wieder Fahrt aufnehmen und zeitweise die höchste Geschwindigkeit im Teilnehmerfeld erreichen. Ein von der FAZ veröffentlichtes Video zeigt den deutschen Segler an Bord seiner „Malizia – Seaexplorer“ bei deutlich verbesserten Bedingungen im Südpolarmeer, wie er mit einem Lächeln im Gesicht und zu den Klängen von Steve Miller Bands „The Joker“ durch die Wellen steuert.
Trotz dieses Geschwindigkeitsschubs befindet sich Herrmann weiterhin auf dem elften Platz, etwa 2350 Kilometer (1270 Seemeilen) hinter dem führenden Franzosen Charlie Dalin auf der „Macif Santé Prevoyance“. Obwohl noch rund drei Viertel der Strecke vor ihm liegen, konnte er seinen Rückstand auf Samantha Davis („Initiatives-Cœur“) und Paul Meilhat („Biotherm“) verringern.
Die FAZ schildert die Situation Herrmanns, der nach vier Jahren intensiver Vorbereitung mit einem neuen Hightech-Boot gestartet war, um dann in einer Flaute fast zum Stillstand zu kommen. Seine Enttäuschung darüber brachte er mit den Worten zum Ausdruck: „Das macht mich traurig. Manchmal möchte ich weinen.“
Die französische Dominanz bei diesem Rennen wird immer deutlicher. Unter den Top Ten befinden sich nur zwei Segler, die nicht aus Frankreich stammen. Sogar die Konkurrenz vermisst Herrmann in der Spitzengruppe. Yoann Richomme („Paprec Arkéa“) wird in der FAZ zitiert: „Der große Fehlende ist Boris, ansonsten entspricht das Niveau meinen Erwartungen.“
Die Vendée Globe, die als härteste Einhand-Regatta der Welt gilt, begann am 10. November an der französischen Atlantikküste. Die Route führt die Segler einmal um den Globus, entlang des Südpolarmeeres, zurück nach Les Sables d’Olonnes. Für den Hamburger Boris Herrmann, der zu den Favoriten zählte, ist es die zweite Teilnahme an diesem Rennen.
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