Einen historischen Abend erlebte Amon-Ra St. Brown, Wide Receiver der Detroit Lions, am vergangenen Montag. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, gelang ihm beim 42:29-Heimsieg gegen die Seattle Seahawks ein Touchdown-Pass – und damit ein Novum in der Geschichte der NFL. Nie zuvor hatte ein deutscher Spieler dieses Kunststück vollbracht.

Die Szene, die sich im dritten Viertel des Monday Night Games abspielte, wird St. Brown wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Bei einem Trickspielzug tauschte der 24-Jährige mit Quarterback Jared Goff die Rollen. Goff übergab den Ball an St. Brown, der diesen im hohen Bogen zu seinem Quarterback zurückwarf. Goff, der sich freigelaufen hatte, fing den Ball und rannte nahezu ungehindert in die Endzone. Für St. Brown war es der erste Pass seiner Karriere, College-Zeit eingeschlossen.

„Am Freitag haben wir das im Training probiert, der Wurf war perfekt, und ich habe ihn noch mal hingekriegt“, sagte St. Brown laut „FAZ“ über den Moment, der ihn in die Geschichtsbücher der NFL eintrug. Im letzten Viertel trug er sich mit einem weiteren Touchdown zum 41:27 selbst in die Punkteliste ein – sein zweiter Touchdown in der laufenden Saison.

Doch nicht nur St. Brown glänzte an diesem Abend. Die Lions zeigten als Team eine starke Leistung und dominierten ihren Angstgegner Seattle, gegen den sie zuvor sechs Niederlagen in Serie einstecken mussten. Eine makellose Vorstellung lieferte auch Quarterback Goff ab. Der 29-Jährige brachte alle seine 18 Pässe für 292 Yards Raumgewinn an den Mann. Nie zuvor hatte ein NFL-Quarterback an einem Abend mit einer perfekten Passquote so viele Pässe angebracht. „Er war 18 aus 18, hatte mehr Touchdowns als nicht angebrachte Pässe. Das ist eine verrückte Statistik“, sagte St. Brown laut „FAZ“ voller Respekt.

Mit seinem Touchdown-Pass erinnerte St. Brown an den Spielzug „Philly Special“ aus dem 52. Super Bowl im Jahr 2018. Damals hatten die Philadelphia Eagles mit einem ähnlichen Trick die New England Patriots auf dem Weg zum Titel überrascht. Ob St. Brown nun häufiger als Passgeber auf dem Spielfeld zu sehen sein wird, bleibt abzuwarten. Für den Notfall, so betonte der neue Allrounder der Lions, stehe er aber bereit.

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Wie die Aachener Zeitung berichtet, hatte St. Brown zuvor weder in der NFL noch im College einen Passversuch unternommen. „Ich kann ein bisschen werfen“, sagte St. Brown nach dem Spiel. „Wir haben das vergangene Saison schon ein paar mal angesagt, aber immer abgebrochen. Dieses Mal kam der Daumen hoch und ich war sicher, dass ich den werfen werde.“

Mit seinem Touchdown-Fang im Schlussviertel erhöhte St. Brown sein Konto auf 24 Touchdowns in der NFL. Damit ist er mit großem Abstand deutscher Rekordhalter in der besten Football-Liga der Welt. St. Brown spielt seine vierte Saison in der NFL und zählt inzwischen zu den Stars der Liga. In der vergangenen Saison begleitete ihn ein Film-Team für eine Dokumentation beim Streaming-Anbieter Netflix.

Quelle: sid/dpa/red