Kamala Harris’ Präsidentschaftskandidatur wurde von einer Vielzahl prominenter Persönlichkeiten aus Hollywood unterstützt, darunter Julia Roberts, Taylor Swift und Jennifer Lopez. Trotz dieses beispiellosen Staraufgebots unterlag sie Donald Trump. Die Frage nach den Gründen für das Scheitern dieser Strategie wird in Medien und der Öffentlichkeit intensiv diskutiert. Wie die F.A.Z. berichtet, mobilisierten die Demokraten im Vorfeld der Wahl eine wahre „Armada von Stars“, um die Wähler in den umkämpften Swing States zu gewinnen. Von Konzerten mit Jon Bon Jovi und Katy Perry bis hin zu Wahlempfehlungen von George Clooney und Bruce Springsteen – die Unterstützung für Harris schien überwältigend.
Dennoch reichte die geballte Starpower nicht aus, um Trump zu schlagen. Laut der F.A.Z. verweist der Medienwissenschaftler Robert Thompson von der Syracuse University auf die zunehmende Verfestigung persönlicher politischer Überzeugungen in der amerikanischen Bevölkerung. Er argumentiert, dass es immer schwieriger werde, Wähler durch die Empfehlung einer prominenten Person von ihrer Meinung abzubringen. Eine Wahlempfehlung sage oft mehr über den Prominenten selbst als über den Kandidaten aus, so Thompson gegenüber dem „San Francisco Chronicle“.
Der Merkur berichtet ebenfalls über die prominente Unterstützung für Harris und stellt die Frage, ob diese der Demokratin letztlich geschadet haben könnte. Die Zeitung zitiert einen ungenannten Parteistrategen, der die Befürchtung äußert, dass der Auftritt von Stars wie Beyoncé die Wahrnehmung der Demokraten als „Partei der Eliten“ verstärke und die Sorgen der Arbeiterklasse in den Hintergrund rücke. Dies spielte Trump in die Karten, der sich im Wahlkampf als Kämpfer gegen das Establishment inszenierte.
Die Kleine Zeitung beleuchtet die Positionierung verschiedener Stars im Wahlkampf und erwähnt neben der Unterstützung für Harris auch prominente Trump-Anhänger wie Elon Musk, Kid Rock und Hulk Hogan. Die Zeitung hebt hervor, dass die Unterstützung durch Prominente nicht immer den gewünschten Effekt erzielt und die Wähler letztlich von anderen Faktoren beeinflusst werden.
Die Welt analysiert Harris' Wahlkampfstrategie und vergleicht sie mit der von Barack Obama im Jahr 2008. Wie die Zeitung berichtet, profitierte Harris von ihrer Position als „Newcomerin“ und konnte sich dadurch programmatisch weniger festlegen als andere Kandidaten. Dies ermöglichte es ihr, eine breite Wählerkoalition anzusprechen und in kurzer Zeit hohe Spendensummen zu generieren. Die Welt betont jedoch auch die Risiken dieser Strategie, da Harris dadurch anfälliger für Angriffe im weiteren Wahlkampfverlauf gewesen sein könnte.
Der SWR beleuchtet den Wahlkampf als einen „kulturellen Kampf“ und analysiert die Bedeutung von Identität und Geschlecht für die beiden Kandidaten. Der Sender hebt hervor, dass Harris aufgrund ihrer Herkunft die Diversität Amerikas verkörpert, was von progressiven Wählern positiv aufgenommen wurde, während konservative Wähler dies kritisch sahen. Der SWR zitiert auch den Amerikanistik-Professor Simon Wendt, der beobachtet, dass Harris im Gegensatz zu Hillary Clinton versucht, das Thema Geschlecht von ihrer Person zu trennen.
Die Frankfurter Rundschau berichtet über die Möglichkeit, dass Harris nach ihrer Niederlage bei der Präsidentschaftswahl als Gouverneurin von Kalifornien kandidieren könnte. Die Zeitung zitiert eine Umfrage, die Harris einen deutlichen Vorsprung vor anderen potenziellen Kandidaten einräumt. Die FR betont auch die Rolle Kaliforniens als Zentrum des Widerstands gegen Trump und die Bedeutung des Bundesstaates im Kampf um progressive Werte.
Die Deutsche Welle berichtet über die breite Unterstützung für Harris aus der Unterhaltungsbranche und betont die Bedeutung von Popkultur im Wahlkampf. Der Sender erwähnt die Unterstützung von Stars wie Cardi B und Charli XCX und hebt hervor, dass diese insbesondere bei jüngeren Wählern Anklang finden könnte. Die DW zitiert auch Kritiker, die Harris' rhetorische Fähigkeiten in Frage stellen und sie als „gackernde Kamala“ verunglimpfen.
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