Die Durchimpfungsrate gegen Humane Papillomaviren (HPV) bei Kindern und Jugendlichen im Saarland liegt deutlich unter den angestrebten Werten und gibt Anlass zur Sorge. Diverse Quellen berichten übereinstimmend über dieses Problem, das erhebliche Risiken birgt, da HPV-Infektionen zu verschiedenen Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs, Peniskrebs und Krebs im Mund- und Rachenraum führen können.
Laut einem Bericht der Zeit Online vom 20. Dezember 2024 (https://www.zeit.de/news/2024-12/20/zu-wenige-hpv-impfungen-im-saarland), basierend auf Daten der Barmer Krankenkasse, war im Jahr 2022 mehr als jedes dritte 17-jährige Mädchen im Saarland (37,5 Prozent) nicht vollständig gegen HPV geimpft. Die Situation bei Jungen ist noch besorgniserregender, da die Impfquote hier noch niedriger liegt. Die Barmer gibt an, dass nur etwa jeder fünfte Junge unter 13 Jahren den vollständigen Impfschutz hat. Auch die DAK-Gesundheit vermeldete in einer Pressemitteilung vom 10. November 2023 (https://www.dak.de/presse/landesthemen/saarland/kinder-und-jugendgesundheit/hpv-impfungen-im-saarland-43-prozent-rueckgang-bei-kindern-und-jugendlichen_54716) einen Rückgang der HPV-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders drastisch fiel der Rückgang mit 52 Prozent bei Jungen zwischen 15 und 17 Jahren aus.
Die HPV-Impfung ist eine entscheidende präventive Maßnahme zur Reduzierung des Risikos für HPV-bedingte Krebserkrankungen. Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer, unterstrich die Bedeutung der Impfung für die Vermeidung von Krebserkrankungen und Todesfällen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Die Kosten für die Impfung in dieser Altersgruppe werden von der AOK (https://www.aok.de/pk/leistungen/impfungen/hpv/) und anderen Krankenkassen übernommen.
Angesichts der niedrigen Impfquoten werden vermehrt Maßnahmen gefordert, um die Durchimpfungsrate zu erhöhen. Die Barmer schlägt zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen für Kinder im Alter von neun bis zehn Jahren vor, um den Impfstatus zu überprüfen und Impfberatungen durchzuführen. Die IKK Südwest (https://www.ikk-suedwest.de/2024/04/niedrige-hpv-impfquote/) spricht sich für eine intensivere Aufklärungskampagne zur HPV-Impfung und niedrigschwellige Impfangebote, zum Beispiel in Schulen, aus. Die tagesschau berichtete am 27. August 2024 (https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/rueckgang-hpv-impfung-100.html) über den allgemeinen Rückgang der HPV-Impfungen in Deutschland und die Forderung nach einem zuverlässigen Erinnerungssystem für Impflücken.
Die niedrigen HPV-Impfquoten im Saarland sind alarmierend und erfordern dringendes Handeln. Es ist unerlässlich, die Bevölkerung umfassend über die Bedeutung der Impfung aufzuklären und die Impfraten zu steigern, um HPV-bedingte Krebserkrankungen effektiv zu verhindern.