8.11.2024
IG Metall Warnstreiks in Bayern Eskalieren

Warnstreiks der IG Metall in Bayern: Tausende legen Arbeit nieder

Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie spitzen sich zu. Wie die IG Metall Bayern mitteilte, beteiligten sich am Freitag, den 8. November 2024, Beschäftigte in 36 Betrieben in Bayern an Warnstreiks. Schwerpunkte der Aktionen waren Niederbayern und das Allgäu. So beendete beispielsweise die Spätschicht bei BMW in Dingolfing, gemeinsam mit den Kontraktlogistikern vor Ort, ihre Arbeit zweieinhalb Stunden früher als üblich (Quelle: ZEIT ONLINE, 8. November 2024). Im Allgäu legten die Beschäftigten bei AGCO Fendt, Robert Bosch und Liebherr Aerospace in allen Schichten die Arbeit für zwei bzw. drei Stunden nieder. An mehreren Standorten fanden Kundgebungen statt.

Forderungen und Angebote liegen weit auseinander

Die IG Metall fordert bundesweit sieben Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche. Demgegenüber steht ein Angebot der Arbeitgeberseite von schrittweise 3,6 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 27 Monaten, wobei die ersten neun Monate ohne Lohnerhöhung verstreichen würden (Quelle: ZEIT ONLINE, 8. November 2024). Bayerns IG Metall-Chef und Verhandlungsführer Horst Ott betonte die Notwendigkeit von „Zuversicht in diesen unsicheren Zeiten“ und einer „verlässlichen Tarifpolitik, die die Kaufkraft der Menschen stärkt“ (Quelle: ZEIT ONLINE, 8. November 2024).

Warnstreiks weiten sich aus

Die Warnstreiks setzten sich in den Folgetagen fort und weiteten sich auf weitere Betriebe aus. Am Dienstag, den 5. November, beteiligten sich bereits 14.000 Beschäftigte in 45 Betrieben in Bayern an den Warnstreiks. Zu den Aktionen zählten Kundgebungen unter anderem bei Bosch in Bamberg mit 3000 Teilnehmern und bei MAN Truck & Bus in München mit 2000 Teilnehmern (Quelle: IG Metall Bayern, 5. November 2024).

Am Mittwoch, den 6. November, folgten weitere 74 Betriebe dem Aufruf der IG Metall zum Warnstreik. Geplant waren unter anderem eine große Kundgebung vor dem BMW-Werk in München und eine weitere in Schweinfurt mit mehreren tausend Teilnehmern von Unternehmen wie ZF, SKF, Schaeffler und Bosch Rexroth (Quelle: Süddeutsche Zeitung, 6. November 2024). Auch Auszubildende beteiligten sich an den Aktionen, beispielsweise in Kempten im Allgäu.

Am Donnerstag, den 7. November, erreichte die Warnstreikwelle ihren bisherigen Höhepunkt mit 15.000 Teilnehmern in Bayern. Die Bänder bei BMW in Regensburg und Landshut standen für zweieinhalb Stunden still. Auch bei MTU in München und Airbus Helicopters in Donauwörth beteiligten sich jeweils 1200 Beschäftigte an den Warnstreiks. Bei Audi in Ingolstadt wurde die Nachtschicht zum Streik aufgerufen (Quelle: BR24, 7. November 2024).

Sondierungen und weitere Verhandlungen

Parallel zu den Warnstreiks liefen Sondierungsgespräche in kleiner Runde. Für Montag, den 11. November, war die vierte Verhandlungsrunde zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern der Tarifbezirke Bayern und Küste in Hamburg geplant. Die IG Metall hofft auf einen Pilotabschluss. Sollte es zu keiner Einigung kommen, kündigte die Gewerkschaft eine Verschärfung der Streiks an, mit der Stilllegung ausgewählter Schlüsselbetriebe für ganze Tage (Quelle: BR24, 7. November 2024).

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