10.11.2024
EKD-Synode in Würzburg: Fehrs Wahl, Missbrauch und Migration im Fokus

Die EKD-Synode: Migration und Missbrauch im Fokus

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tagte in Würzburg und befasste sich mit den drängenden Themen Migration und Missbrauch. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete, stand die Frage des Kirchenasyls und der Umgang mit Missbrauchsfällen im Mittelpunkt der Beratungen. Die Synode, das höchste beschlussfassende Gremium der EKD, diskutierte intensiv über die Herausforderungen, die sich aus der aktuellen Migrationslage ergeben. Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich betonte laut FAZ die begrenzten Ressourcen der Kirche und die Notwendigkeit, diese im Blick zu behalten. Gleichzeitig bekräftigte die EKD ihr Engagement für Menschenrechte und den Schutz Geflüchteter.

Das Thema Missbrauch nahm ebenfalls breiten Raum in den Beratungen ein. Die EKD setzt sich intensiv mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen auseinander und sucht nach Wegen, um Betroffenen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und zukünftige Fälle zu verhindern. Wie verschiedene Medien berichteten, wurde die im Januar veröffentlichte Missbrauchsstudie der EKD als Grundlage für die Diskussionen herangezogen. Die Studie offenbarte ein erschreckendes Ausmaß an Missbrauchsfällen innerhalb der Kirche und führte zu einem breiten öffentlichen Diskurs über die Verantwortung der Institution. Die Synode beriet über konkrete Maßnahmen, um die Empfehlungen der Studie umzusetzen und die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen voranzutreiben.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda war die Wahl einer neuen Ratsvorsitzenden oder eines neuen Ratsvorsitzenden. Nach dem Rücktritt von Annette Kurschus im Zusammenhang mit einem Missbrauchsfall wurde die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs kommissarisch mit der Leitung des Rates betraut. Die Synode sollte über ihre endgültige Berufung in das Amt entscheiden. Die FAZ berichtete, dass Fehrs breite Unterstützung innerhalb der EKD genießt und als aussichtsreiche Kandidatin galt.

Die Beratungen der EKD-Synode in Würzburg spiegeln die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wider, mit denen sich die Kirche konfrontiert sieht. Migration und Missbrauch sind komplexe Themen, die ein sensibles und entschlossenes Handeln erfordern. Die EKD bekräftigte ihren Willen, Verantwortung zu übernehmen und sich für eine gerechtere und menschlichere Gesellschaft einzusetzen.

Die Synode diskutierte laut Berichten des Bayerischen Rundfunks (BR) auch über die politische Stabilität in Deutschland und die zunehmende Zustimmung zu populistischen Strömungen. Die EKD zeigte sich besorgt über die Entwicklungen und mahnte zu einem respektvollen Umgang miteinander und zur Stärkung demokratischer Institutionen. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Grundrechts auf Asyl und warnte vor einer Verharmlosung der Geschichte.

Die EKD-Synode in Würzburg war ein wichtiger Schritt in der Auseinandersetzung der Kirche mit den drängenden Fragen unserer Zeit. Die Beratungen zeigten, dass die EKD bereit ist, sich den Herausforderungen zu stellen und ihren Beitrag zu einer besseren Zukunft zu leisten.

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