Der Finanzinvestor Inflexion Capital hat die Online-Plattform Finanzen.net von Axel Springer übernommen. Wie die F.A.Z. berichtet, beläuft sich der Unternehmenswert auf mehrere hundert Millionen Euro. Inflexion-Deutschlandchef Martin Preuss bestätigte die Übernahme im Gespräch mit der F.A.Z., nannte jedoch keine konkrete Summe. Er gab aber an, dass es sich um einen Betrag im dreistelligen Millionenbereich handle.
Finanzen.net besteht aus drei Hauptbereichen: dem Finanzinformationsportal finanzen.net, dem Trading-Portal TraderFox und dem Online-Broker Finanzen.net Zero. Unter der Führung von Inflexion sollen diese Bereiche enger zusammenarbeiten, um Synergien zu nutzen und das Wachstum zu beschleunigen. Wie Maximilian von Richthofen im F.A.Z.-Gespräch erklärte, soll das bestehende Management im Unternehmen verbleiben. Das EBITDA von Finanzen.net liegt laut Preuss im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Für Inflexion ist der Kauf von Finanzen.net die dritte Akquisition in Deutschland und die zweite seit der Eröffnung des Frankfurter Büros im April. Zuvor hatte Inflexion bereits das Tierärztenetzwerk Tierarzt Plus Partner und die Biotechnologiefirma Proteros übernommen. Wie die F.A.Z. berichtet, hatte Axel Springer Finanzen.net bereits Anfang des Jahres zum Verkauf angeboten. Ein erster Versuch scheiterte, ein zweiter Anlauf nach dem Sommer führte nun zum Erfolg. Das Portal wurde im Jahr 2000 von Jens Ohr und Peter Schille gegründet, die weiterhin Anteile halten.
Die Transaktion wurde von der Investmentbank Houlihan Lokey und der Kanzlei Milbank auf Seiten von Axel Springer sowie von Rothschild und Latham&Watkins auf Seiten von Inflexion begleitet. Der Verkauf von Finanzen.net steht im Kontext der angekündigten Aufspaltung des Axel Springer Konzerns. Wie die F.A.Z. berichtet, soll das Mediengeschäft, zu dem Titel wie "Bild", "Welt", "Business Insider" und "Politico" gehören, von Friede Springer und Mathias Döpfner geführt werden. Die Rubrikengeschäfte, darunter Stepstone, Aviv und Finanzen.net, werden in ein separates Unternehmen überführt, an dem KKR und CPP die Mehrheit halten. Axel Springer wird Ko-Minderheitsaktionär bleiben.
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