Der Leopoldplatz im Wedding, bekannt als Brennpunkt der Berliner Drogenszene, erhält neue Anlaufstellen für Bürgerbeschwerden. Wie die Zeit am 30. Oktober 2024 berichtete, sollen zwei sogenannte Infopoints eingerichtet werden, an denen Bürgerinnen und Bürger ihre Anliegen direkt vorbringen können. Diese Maßnahme wird aus den Mitteln des Berliner Sicherheitsgipfels finanziert.
Die Infopoints, die am 8. November eröffnet werden, sollen sowohl vom Platzteam als auch von Sozialarbeitern, Stadtteilkoordinatoren, Mitarbeitern des Bezirksamts und der Polizei besetzt werden. Auch Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) plant, dort Sprechstunden anzubieten. Wie die dpa meldet, erhofft sich Remlinger durch diese Maßnahme einen direkten Draht zur Bevölkerung und eine Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls.
Der Leopoldplatz ist in den letzten Jahren zunehmend durch den offenen Drogenkonsum, insbesondere von Crack, in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Bereits im September 2023 wurden auf einem Sicherheitsgipfel Maßnahmen beschlossen, um die Situation am Leopoldplatz, ähnlich wie im Görlitzer Park in Kreuzberg, zu verbessern und sowohl die Sicherheit der Anwohner als auch die Hilfe für Drogenabhängige zu gewährleisten. Die neuen Infopoints sind ein Teil dieser Strategie.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 30. Oktober 2024 ebenfalls über die Eröffnung der Infopoints und zitierte Remlinger mit den Worten: „Wir freuen uns, dass diese Maßnahme nun endlich aus den Mitteln des Berliner Sicherheitsgipfels finanziert werden konnte“. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) betonte bei einem Besuch des Leopoldplatzes im Juli die Notwendigkeit eines Maßnahmenmix aus Prävention, sozialen Angeboten und Repression, um den Platz wieder für die Bevölkerung attraktiv zu machen. Der Weddingweiser berichtete am 4. Juli 2024 über weitere Pläne für den Leopoldplatz, darunter die Zwischennutzung des ehemaligen Karstadt-Gebäudes für kulturelle Zwecke und die Einrichtung eines "Raums der Hilfe" für Suchtkranke.
Die Situation am Leopoldplatz ist komplex und vielschichtig. Neben der Drogenszene spielen auch Faktoren wie Verwahrlosung, Müll und Kriminalität eine Rolle. Wie der Weddingweiser berichtet, gibt es bereits verschiedene Initiativen, wie den Runden Tisch Leopoldplatz und das Café Leo, die sich für eine Verbesserung der Situation einsetzen. Auch die Umgestaltung des Aufenthaltsbereichs für Drogenkonsumierende und die stärkere Trennung vom Spielplatz haben laut Remlinger zu einer Verbesserung beigetragen. Die Berliner Woche thematisiert in mehreren Artikeln die Problematik der Drogenszene in Berlin und berichtet über verschiedene Lösungsansätze, wie die Einrichtung von Drogenkonsumräumen und den Einsatz von Streetworkern.
Die Einrichtung der Infopoints ist ein weiterer Schritt, um die Situation am Leopoldplatz anzugehen. Ob diese Maßnahme den gewünschten Erfolg bringt und das Sicherheitsgefühl der Anwohner nachhaltig verbessert, bleibt abzuwarten.
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