12.11.2024
Innenstädte im Wandel Neue Wege für die Zentren der Zukunft
```html

Innenstädte: Städte der Zukunft: Grün, Kultur und gute Anbindung

Der Wandel der Innenstädte ist in vollem Gange. Onlinehandel, Klimawandel und steigende Mieten stellen die Zentren vor große Herausforderungen. Wie die „Zeit“ am 12. November 2024 berichtete, braucht es für die Innenstädte der Zukunft einen Schulterschluss von Politik, Wirtschaft und Bürgern. Auch die kommunalen Spitzenverbände betonen die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen.

Leerstand als zentrale Herausforderung

Ein drängendes Problem ist der zunehmende Leerstand in den Innenstädten. Wie Wirtschaftsgeograf Michael Mießner von der Universität Trier feststellt, ist der Onlinehandel ein wesentlicher Faktor für diese Entwicklung. Diese Einschätzung teilen auch die kommunalen Spitzenverbände. Mießner sieht aber auch die Stadtentwicklungspolitik in der Verantwortung. Die Entstehung großer Einkaufszentren in den Randlagen ziehe Kunden aus den Innenstädten ab, so der Experte. Moritz Petry, Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebunds, betont, dass der Einkauf in der Innenstadt sein Alleinstellungsmerkmal verloren habe. Neue Konzepte seien daher dringend erforderlich, um die Innenstädte als „Herz des Gemeinwesens“ und „Visitenkarte des Ortes“ zu erhalten.

Mobilität und Aufenthaltsqualität

Für attraktive Innenstädte sind gute Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr unerlässlich, so Mießner. Gleichzeitig müsse die autozentrierte Denkweise aufgegeben werden. Auch Andreas Göbel vom Landkreistag fordert einen attraktiveren ÖPNV und die Entwicklung moderner, umweltfreundlicher Mobilitätskonzepte. Der Städtetag schließt sich dieser Forderung an und betont die Bedeutung der Erreichbarkeit der Innenstädte und des Klimaschutzes. Neben der Mobilität spielt die Aufenthaltsqualität eine wichtige Rolle. Mießner beobachtet einen Trend hin zu mehr Gastronomie in den Innenstädten, während inhabergeführte Läden zunehmend verschwinden. Um dem Leerstand entgegenzuwirken, schlägt er die Schaffung von „sozialen Orten“ und „Orten der Begegnung“ vor. Dabei seien sowohl kostenpflichtige Angebote wie Gastronomie als auch kostenfreie Möglichkeiten wichtig, um alle Bevölkerungsschichten einzubeziehen. Die Erhöhung der Aufenthaltsqualität im Freien, durch Sitzgelegenheiten und Überdachungen, ist ein weiterer wichtiger Aspekt.

Vernetzung von Stadt und Land

Moritz Petry vom Gemeinde- und Städtebund unterstreicht die Bedeutung der Innenstädte als Orte der Begegnung und des Austauschs. Mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität, mehr Kultur und mehr Wohnraum seien wichtige Faktoren für die Attraktivität der Zentren. Auch das Handwerk könne eine Rolle spielen. Andreas Göbel vom Landkreistag plädiert für eine stärkere Vernetzung von Stadt und Land. Kultur und Gesundheitsversorgung zögen Menschen in die Städte, während der ländliche Raum Chancen im Wohnbereich biete. Das Aussterben vieler Ortskerne und die steigenden Mieten in den Städten erfordern ein vernetztes Denken. Der Städtetag fordert mehr bezahlbaren Wohnraum in zentralen Lagen, damit das Wohnen in der Innenstadt nicht zum Luxus wird.

Quellen

```
Weitere
Artikel