20.10.2024
Israels Armee veröffentlicht Erkenntnisse zu Versteck von Hamas-Chef Sinwar

Die israelische Armee hat neue Erkenntnisse zum Versteck des getöteten Hamas-Chefs Jahja Sinwar veröffentlicht. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, soll dieser von einer unter anderem mit Plasma-Fernseher ausgestatteten „unterirdischen Festung" aus den Befehl zum Großangriff auf Israel gegeben haben. Auf Videoaufnahmen ist den Angaben zufolge zu sehen, wie sich Sinwar vor dem Hamas-Überfall am 7. Oktober vergangenen Jahres mit seiner Familie in einem unterirdischen Tunnelsystem verschanzt.

Die am Wochenende von der Armee veröffentlichten Aufnahmen zeigen Sinwar, seine Frau und zwei Söhne, wie sie durch einen Tunnel gehen, in dem der Hamas-Chef offenbar umfangreiche Vorräte lagert. „Es ist zu sehen, wie Sinwar und seine Familie am Abend des 6. Oktober, nur wenige Stunden vor dem schrecklichen Massaker, in einen unterirdischen Komplex unter seinem Haus flüchteten", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari der FAZ zufolge. „Sinwar und sein Sohn gehen mit Essen, Wasser, Kissen, einem Plasma-Fernseher, Matratzen und anderen Dingen für einen langen Aufenthalt rauf und runter." Der Hamas-Chef habe „eine unterirdische Festung in seiner Stadt Chan Junis" im Zentrum des Gazastreifens errichtet, „von wo aus er den Befehl zum Angriff gab", sagte der Armeesprecher. Er zeigte zugleich Bilder des unterirdischen Verstecks mit Duschen, Toiletten, Küchen und Betten.

Das Versteck in Chan Junis war den Angaben zufolge bereits im Februar von der israelischen Armee entdeckt worden. Der Hamas-Chef sei offenbar kurz vorher nach Rafah im Süden des Gazastreifens geflüchtet. Sinwar habe sich zwischen beiden Städten durch ein riesiges Untergrundnetz bewegt, er sei dabei stets von Leibwächtern begleitet worden. Letztlich sei Sinwars Aufenthaltsort in Rafah dann ausgemacht worden, nachdem  „seine DNA-Probe auf einem Taschentuch gefunden wurde, mit dem er sich die Nase geputzt hatte", sagte der Armeesprecher. Sinwar war am Mittwoch bei einem israelischen Militäreinsatz getötet worden.

Der Tagesspiegel berichtet, dass die Aufnahmen vor wenigen Monaten von den israelischen Streitkräften und dem Geheimdienst Schin Bet sichergestellt worden seien.

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