19.10.2024
Drohnenangriffe auf Moskau: Neue Eskalation im Ukraine-Konflikt

Ukraine-Liveblog: Russland will ukrainische Drohnen nahe Moskau abgeschossen haben

In der Nacht zum 21. August 2024 meldete Russland einen umfassenden Drohnenangriff der Ukraine auf die Hauptstadt Moskau und andere Regionen. Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden insgesamt 45 ukrainische Drohnen abgefangen, wobei elf davon in der Region Moskau neutralisiert wurden. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtete über die Zerstörung mehrerer Drohnen, die sich auf dem Weg zur Hauptstadt befanden. Er erklärte, dass einige der Drohnen über dem Bezirk Podolsk, der nur etwa 38 Kilometer südlich des Kremls liegt, abgeschossen wurden. Er fügte hinzu, dass es nach ersten Erkenntnissen keine Verletzten oder nennenswerte Sachschäden gegeben habe.

Die ukrainischen Angriffe auf Moskau sind nicht neu, jedoch stellt dieser Vorfall einen der größten Versuche dar, die Stadt mit Drohnen zu attackieren. In der Vergangenheit waren meist nur ein oder zwei Drohnen auf die Hauptstadt gerichtet. Der Angriff in der Nacht zum Mittwoch übersteigt die bisherige Intensität, insbesondere im Vergleich zu einem ähnlichen Vorfall im Mai 2023, bei dem mindestens acht Drohnen über Moskau abgeschossen wurden. Präsident Wladimir Putin hatte damals die Ukraine beschuldigt, Russland provozieren zu wollen.

Zusätzlich zu den Angriffen in der Region Moskau wurden auch in den Grenzregionen Brjansk und Belgorod mehrere Drohnenangriffe gemeldet. In Brjansk wurden 23 Drohnen abgefangen, während in Belgorod sechs und in Kaluga drei Drohnen neutralisiert wurden. In der Region Kursk, wo ukrainische Truppen vorrücken, wurden zwei Drohnen abgeschossen. Berichte über weitere abgewehrte Angriffe aus den Regionen Tula und Rostow konnten bislang nicht unabhängig verifiziert werden.

Die ukrainische Regierung hat sich bislang nicht zu den jüngsten Vorfällen geäußert. Die Informationen über den Kriegsverlauf, einschließlich der Opferzahlen und Details zu den Kämpfen, stammen oft von den Konfliktparteien selbst und sind schwer unabhängig zu überprüfen. Dies betrifft sowohl die Angaben der ukrainischen als auch der russischen Seite.

Reaktionen auf den Drohnenangriff

Die Reaktionen auf den Drohnenangriff zeigen, dass die Situation weiterhin angespannt ist. Russische Behörden betonen, dass die Luftabwehrsysteme in der Lage sind, die Drohnen abzufangen, und dass die Sicherheit in Moskau gewährleistet sei. Gleichzeitig wird jedoch die Sorge über die zunehmende Bedrohung durch ukrainische Drohnenangriffe deutlich. Experten warnen, dass solche Angriffe die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter verschärfen könnten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in der Vergangenheit betont, dass die Angriffe auf russisches Territorium Teil einer Strategie sind, um Druck auf Russland auszuüben und die eigene Verteidigungsfähigkeit zu demonstrieren. In seiner täglichen Videobotschaft erklärte Selenskyj, dass die Gefangennahme russischer Soldaten eine Priorität für die ukrainischen Streitkräfte sei, um einen Austausch gegen ukrainische Kriegsgefangene zu ermöglichen.

Internationale Reaktionen und Unterstützung

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen im Ukraine-Konflikt mit großer Besorgnis. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sicherte der Ukraine erneut Unterstützung zu, unabhängig von den geplanten G7-Hilfen. Er betonte, dass die Verpflichtung gegenüber der Ukraine „ohne Wenn und Aber“ gelte. Dies zeigt, dass Deutschland und andere westliche Staaten weiterhin an einer umfassenden Unterstützung der Ukraine festhalten, um die militärischen und humanitären Bedürfnisse des Landes zu decken.

Die westlichen Geheimdienste werden von Russland beschuldigt, hinter den ukrainischen Militäraktionen zu stehen. Berichten zufolge vermutet der russische Auslandsgeheimdienst, dass die Offensive der Ukraine in der Region Kursk mit Unterstützung westlicher Geheimdienste durchgeführt wurde. Diese Behauptungen wurden jedoch nicht durch konkrete Beweise untermauert.

Fazit

Die Situation in der Ukraine bleibt angespannt, während die Konfliktparteien weiterhin militärische Operationen durchführen. Die jüngsten Drohnenangriffe auf Moskau zeigen, dass die Ukraine bereit ist, ihre militärischen Fähigkeiten zu demonstrieren und Druck auf Russland auszuüben. Gleichzeitig bleibt die internationale Unterstützung für die Ukraine stark, während die geopolitischen Spannungen in der Region zunehmen.

Die Entwicklungen im Ukraine-Konflikt werden weiterhin genau beobachtet, da sie nicht nur die Sicherheit in der Region, sondern auch die geopolitischen Beziehungen zwischen Russland und dem Westen beeinflussen.

Quellen: FAZ, Süddeutsche Zeitung, Tagesschau, NOZ.

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