September 19, 2024
IT-Ausfall im Juli 2024: Ein Weckruf für die Cybersecurity

Software-Fehler: IT-Ausfall im Juli

Im Juli 2024 erlebten viele Unternehmen in Deutschland einen massiven IT-Ausfall, der auf ein fehlerhaftes Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike zurückzuführen war. Dieser Vorfall führte dazu, dass schätzungsweise 8,5 Millionen Computer weltweit lahmgelegt wurden. Die Auswirkungen waren weitreichend und betrafen zahlreiche Sektoren, darunter Luftverkehr, Einzelhandel, Gesundheitswesen, Banken und Medien.

Auswirkungen auf die Wirtschaft

Eine Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und des Digitalverbands Bitkom unter 331 betroffenen Unternehmen ergab, dass fast drei Viertel der Befragten die Auswirkungen des Ausfalls als gravierend für die deutsche Wirtschaft bezeichneten. 62 Prozent der Unternehmen berichteten von direkten Folgen, wie dem Ausfall ihrer eigenen PCs oder Server. Darüber hinaus gaben 48 Prozent an, dass sie indirekt betroffen waren, da auch Zulieferer, Kunden oder Geschäftspartner beeinträchtigt wurden.

Betriebseinstellungen und Ausfallzeiten

Knapp die Hälfte der direkt oder indirekt betroffenen Unternehmen musste vorübergehend den Betrieb einstellen, im Durchschnitt für etwa zehn Stunden. Diese vorübergehenden Stillstände haben nicht nur die betroffenen Unternehmen selbst, sondern auch die gesamte Lieferkette erheblich belastet. Zwei Drittel der Befragten waren sich einig, dass ein solcher Vorfall nicht vollständig verhindert werden kann, was auf die Notwendigkeit einer verbesserten IT-Sicherheitsinfrastruktur hinweist.

Reaktionen und Empfehlungen

Claudia Plattner, Präsidentin des BSI, forderte Unternehmen auf, Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, um widerstandsfähiger gegen IT-Sicherheitsvorfälle zu werden. Sie betonte, dass es wichtig sei, den Anwendern die größtmögliche Kontrolle über Updateprozesse zu geben. Ralf Wintergerst, Präsident von Bitkom, bezeichnete die Vorfälle als „Warnschuss“ und forderte eine dringende Verbesserung der Cybersicherheit sowie den Aufbau von eigenem Know-how in Unternehmen und Behörden.

Globale Auswirkungen

Der Vorfall am 19. Juli, der durch ein fehlerhaftes Update einer Cybersicherheitslösung von Crowdstrike ausgelöst wurde, hatte nicht nur in Deutschland, sondern weltweit erhebliche Auswirkungen. Microsoft schätzte, dass rund 8,5 Millionen Computer betroffen waren. Besonders stark waren die Folgen im Luftverkehr spürbar, wo zahlreiche Flüge verspätet oder annulliert wurden. Auch in Supermärkten, Krankenhäusern, Banken und Fernsehsendern kam es zu erheblichen Störungen.

Fazit

Der IT-Ausfall im Juli 2024 verdeutlicht die Anfälligkeit von Unternehmen gegenüber Software-Fehlern und die weitreichenden Konsequenzen, die solche Vorfälle nach sich ziehen können. Die Notwendigkeit, die Cybersicherheit zu verbessern und die Resilienz der IT-Infrastruktur zu stärken, ist dringlicher denn je. Unternehmen sind gefordert, nicht nur auf aktuelle Bedrohungen zu reagieren, sondern auch proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Vorfälle zu verhindern.

Quellen: Zeit Online, WirtschaftsWoche, Kurier, Goslarsche Zeitung.

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