Die Beteiligung junger Menschen am Klimaschutz gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, startet in Dresden und Leipzig ein Modellprojekt, das Jugendlichen die Möglichkeit bietet, ihre Ideen für den Klimaschutz in sogenannten "Jugendklimaräten" einzubringen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) initiiert diese Räte, um gemeinsam mit städtischen Akteuren der "Stimme der Zukunft" Gehör zu verschaffen.
Die Koordinatorin für den Jugendklimarat in Dresden, Klara-Johanna Fabisch, betont die Wichtigkeit der Einbindung junger Menschen in politische Prozesse, besonders im Hinblick auf den Klimawandel. Der Wunsch nach einer zukunftsfähigen Gesellschaft, wie er beispielsweise beim Globalen Klimastreik im September deutlich wurde, soll durch die aktive Beteiligung der Jugendlichen an Entscheidungsprozessen gefördert werden (dpa, 1. November 2024). Dies stärke nicht nur die Akzeptanz politischer Entscheidungen, sondern fördere auch das Selbstvertrauen der Jugendlichen in ihre Fähigkeit, etwas zu bewirken.
Die Stadt Dresden hat bereits in diesem Jahr mit dem Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept dem Stadtrat einen Plan für eine klimaneutrale Stadt vorgelegt. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, auch in der Umsetzungsphase, ist ausdrücklich erwünscht. Ihre Perspektive soll dazu beitragen, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.
Der Jugendklimarat soll sich fünfmal jährlich treffen und Ende 2025 der Stadt ein Forderungspapier aus der Sicht der Jugend präsentieren. Interessierte Schulen und schulische Arbeitsgemeinschaften, die sich mit Klimaschutz, Nachhaltigkeit oder Bildung für nachhaltige Entwicklung beschäftigen, können sich noch bis zum 10. November beim BUND bewerben (dpa, 1. November 2024). Ausgewählten Schulen wird ein Budget zur Verfügung gestellt, um ein eigenes Klimaschutzprojekt umzusetzen.
Die Bedeutung des Themas Umwelt- und Klimaschutz für Jugendliche wird auch durch die Jugendstudie "Zukunft? Jugend fragen! 2023" des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Umweltbundesamtes (UBA) unterstrichen. Wie das BMUV in einer Pressemitteilung vom 31. Mai 2024 bekannt gab, ist der Schutz von Umwelt und Klima für knapp acht von zehn Jugendlichen in Deutschland ein wichtiges Thema. Gleichzeitig gewinnen andere Themen wie Bildung, soziale Gerechtigkeit und gestiegene Preise an Bedeutung. Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit jungen Menschen und deren Beteiligung an politischen Prozessen.
Eine ähnliche Studie aus dem Jahr 2021 ("Zukunft? Jugend fragen! – 2021") zeigte bereits, dass 85 Prozent der befragten Jugendlichen Umwelt- und Klimaschutz wichtig finden (BMUV, 1. April 2022). Die Studie verdeutlichte auch die Sorgen der Jugendlichen um die Zukunft des Planeten und die Notwendigkeit, ihre Forderungen in der Politik stärker zu berücksichtigen.
Das Engagement junger Menschen für den Klimaschutz zeigt sich weltweit. UNICEF berichtet in einem Blogbeitrag vom 12. September 2023 über zahlreiche Initiativen und Bewegungen, in denen sich Jugendliche für mehr Klima- und Umweltschutz einsetzen. Die Forderung nach mehr Verantwortung für den Erhalt des Planeten ist eines der Hauptanliegen junger Menschen.
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