Die Hafenstädte Rotterdam, Antwerpen und Hamburg verstärken ihren gemeinsamen Kampf gegen den Drogenschmuggel und die organisierte Kriminalität. Vertreter der drei Städte trafen sich in Hamburg zum "Three Ports Summit", um Strategien und Best-Practice-Beispiele auszutauschen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, betonte Rotterdams Bürgermeisterin Carola Schouten die Notwendigkeit einer breiten Kooperation, die nicht nur die Städte selbst, sondern auch Polizei, Europol, Zoll und Unternehmen einbeziehen müsse. (Quelle: ZEIT ONLINE, 26.11.2024)
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erklärte laut dpa, dass die Sicherheitsbehörden der drei Städte, darunter Polizei, Hafensicherheit, Zoll und Staatsanwaltschaften, gemeinsam beraten, wie sie den Drogenkartellen effektiv begegnen können. Innensenator Andy Grote (SPD) ergänzte, dass die Teilnehmer des Gipfels unter anderem Drogenfunde und Vorgehensweisen der Kartelle analysierten und Erfolgsmethoden diskutierten. (Quelle: Süddeutsche Zeitung, 26.11.2024)
Die drei Häfen gelten als zentrale Eingangspunkte für Kokainschmuggel nach Europa. Europol zufolge wurden im vergangenen Jahr in EU-Häfen über 300 Tonnen Kokain beschlagnahmt. In Antwerpen wurde mit 121 Tonnen eine Rekordmenge sichergestellt, in den Niederlanden rund 60 Tonnen. Der Hamburger Hafen gilt als Brennpunkt des Kokainschmuggels in Deutschland. Dort beschlagnahmte der Zoll im vergangenen Jahr 35 Tonnen. (Quelle: stern.de, 26.11.2024)
Bereits im Februar reisten die Bürgermeister der drei Städte gemeinsam nach Kolumbien und Ecuador, um eine verstärkte Zusammenarbeit im Kampf gegen die Drogenkriminalität zu vereinbaren. Das Bundesinnenministerium unter Nancy Faeser setzt ebenfalls auf internationale Kooperationen, um den Drogenhandel zu bekämpfen. Deutschland trat Anfang April dem Maritimen Analyse- und Operationszentrum gegen Rauschgiftkriminalität (MAOC-N) in Lissabon bei. (Quelle: Bundesministerium des Innern und für Heimat, 02.04.2024)
Im Januar gründete sich eine europäische Hafenallianz gegen Drogenschmuggel, die unter anderem die Zusammenarbeit der Zollbehörden und die Verfolgung von Kriminellen mit Unterstützung von Europol und der Europäischen Staatsanwaltschaft verbessern soll. (Quelle: Logistik Heute, 26.04.2024) Im Mai fand in Hamburg eine Konferenz mit EU-Partnern und südamerikanischen Staaten statt, um weitere Maßnahmen zum Schutz der Häfen zu erörtern. (Quelle: Bundesministerium des Innern und für Heimat, 07.05.2024)
Im Juni meldeten NDR und WDR einen weiteren Erfolg im Kampf gegen die organisierte Drogenkriminalität: Zoll und Polizei beschlagnahmten im Rahmen des Ermittlungsverfahrens "Plexus" mehr als 35 Tonnen Kokain, größtenteils im Hamburger Hafen. (Quelle: tagesschau.de, 14.06.2024)