Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) intensiviert seine Aktivitäten zur Erfassung des Wildkatzenbestands in Brandenburg. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/26/verbreitung-der-wildkatze-soll-besser-erfasst-werden) und der Tagesspiegel berichten, wurden zehn ehrenamtliche Helfer speziell für die Wildkatzenbeobachtung ausgebildet. Ab Februar 2025 werden sie die Tiere beobachten und, gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt, genetische Proben sammeln, um das Vorkommen der Wildkatze zu dokumentieren.
Die Europäische Wildkatze, einst in Brandenburg ausgerottet, kehrt laut BUND zurück und dehnt ihr Verbreitungsgebiet weiter aus. Zunehmende Beobachtungen und Videoaufnahmen, vor allem im Unterspreewald, weisen auf eine weitere Ausbreitung nach Osten hin, als bisher angenommen. Da Wildkatzen leicht mit Hauskatzen verwechselt werden können, seien genetische Analysen für eine sichere Bestimmung unerlässlich, betont der BUND. Auch der Tagesspiegel hebt die Bedeutung genetischer Untersuchungen zur Unterscheidung von Wild- und Hauskatzen hervor.
Schätzungsweise 6.000 bis 8.000 Wildkatzen leben laut BUND in deutschen Wäldern. Das Landesumweltamt wies im November 2023 neun Tiere im Hohen Fläming und drei im Wildnisgebiet Jüterbog nach. Die östliche Verbreitungsgrenze der mitteleuropäischen Wildkatzenpopulation verlaufe durch Brandenburg, so Carsten Preuß, BUND-Landesvorstand in Brandenburg. Die fortschreitende Ausbreitung der Wildkatze in der Region sei faszinierend, wird Preuß im Stern zitiert.
Eine gängige Methode zur Untersuchung des Wildkatzenbestands ist die sogenannte Lockstockmethode. Hierbei werden raue Holzstöcke mit Baldrian besprüht und in den Waldboden gesteckt. Der Duft lockt die Wildkatzen an, die sich an den Stöcken reiben und dabei Haare hinterlassen. Diese Haare werden gesammelt und anschließend im Labor genetisch analysiert. Auch die Deutsche Wildtierstiftung nutzt diese Methode und unterstreicht die Wichtigkeit genetischer Analysen zur eindeutigen Identifizierung der Wildkatze.
Wie das Bundesumweltministerium erläutert, benötigt die Wildkatze große, zusammenhängende Waldgebiete. Auf der Suche nach Nahrung oder Paarungspartnern kann sie Strecken von über 100 Kilometern zurücklegen. Felsspalten und Baumhöhlen dienen ihr als Ruheplatz und zur Aufzucht ihrer Jungen. Die Wildkatze gilt in Deutschland als gefährdet und ist geschützt. Der BUND engagiert sich mit dem Projekt "Rettungsnetz Wildkatze" für die Vernetzung der Lebensräume der Wildkatzen und pflanzt grüne Korridore, um isolierte Waldgebiete miteinander zu verbinden. Die Österreichische Jägerschaft berichtet, dass die Wildkatze auch in Österreich wieder vermehrt vorkommt und Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden.
Quellen: