21.11.2024
Vom Kampf Zum Erfolg Franziska Liebhardts Geschichte

Franziska Liebhardt: Vom Kampf ums Überleben zum Paralympics-Erfolg

Mit 23 Jahren erhielt Franziska Liebhardt die Diagnose Kollagenose, eine Autoimmunerkrankung, die ihren Körper angriff. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, verschlechterte sich ihr Zustand rapide und die Ärzte gaben ihr maximal zehn Jahre, sollte sie keine neue Lunge erhalten. Doch Liebhardt ließ sich nicht unterkriegen. Sie kämpfte sich zurück ins Leben und errang sogar zwei Medaillen bei den Paralympics in Rio. Die Kollagenose, eine Erkrankung ähnlich dem Rheuma, griff Haut, innere Organe und Gelenke an. Zwei Jahre nach der Diagnose verschlechterte sich Liebhardts Lungenfunktion dramatisch. Die ehemalige Volleyballspielerin, die in der Regionalliga aktiv war, bekam beim Training immer schlechter Luft. Weder Immunsuppressiva noch Chemotherapie konnten den Verfall ihrer Lunge aufhalten. Wie die F.A.Z. weiter berichtet, folgte ein langer und schwieriger Weg. Liebhardt litt unter schwerer Atemnot, konnte kaum noch gehen und war schließlich auf künstliche Beatmung angewiesen. Die Entscheidung, sich auf die Warteliste für eine Lungentransplantation setzen zu lassen, fiel ihr schwer. Doch als sie sich schließlich dazu durchrang, erhielt sie innerhalb von sechs Wochen ein Spenderorgan. Die Transplantation erfolgte im April 2009 in der Medizinischen Hochschule Hannover. Doch die Krankheit hatte auch ihre Nieren geschädigt. Im September 2011 musste Liebhardt an die Dialyse. Im Februar des darauffolgenden Jahres spendete ihr Vater ihr eine Niere. Laut F.A.Z. war er damals bereits 63 Jahre alt. Liebhardt betont, dass es für Organspenden keine Altersgrenze nach oben gibt. Die älteste Spenderin habe mit 93 Jahren nach ihrem Tod noch anderen Menschen geholfen. Zwischen den Transplantationen erlitt Liebhardt einen Schlaganfall, der glücklicherweise in der Klinik behandelt werden konnte. Zurück blieb eine leichte Spastik auf der rechten Körperseite. Trotz der Warnungen ihrer Ärzte, keinen Leistungssport mehr zu betreiben, fand Liebhardt zurück zum Sport. Sie entdeckte ihre Leidenschaft für Kugelstoßen und Weitsprung und trainierte hart. 2016 startete sie bei den Paralympics in Rio und gewann Gold im Kugelstoßen und Silber im Weitsprung. Wie die F.A.Z. berichtet, gab es keine eigene Startkategorie für Organtransplantierte, doch ihre Spastik ermöglichte ihr die Teilnahme. Liebhardts erste Spenderlunge versagte nach elf Jahren. Sie musste erneut transplantiert werden, mitten in der Corona-Pandemie. Isoliert in ihrer Wohnung, wartete sie auf ein neues Organ. Nach der zweiten Transplantation erholte sie sich schnell und konnte schon nach wenigen Wochen die Klinik verlassen. Eine dritte oder vierte Transplantation sei aufgrund der Vernarbungen im Brustkorb schwierig, so Liebhardt gegenüber der F.A.Z.. Heute ist Franziska Liebhardt Vorstandsvorsitzende des Vereins Kinderhilfe Organtransplantation – Sportler für Organspende (KiO), für den die F.A.Z. in diesem Jahr Spenden sammelt. Ihre Sportkarriere hat sie beendet, doch sie bleibt aktiv und treibt weiterhin Sport. Ihr Credo, das sie auch anderen vermittelt: "Es gehört immer Arbeit dazu, im Sport wie in der Krankheit. Ohne Arbeit kein Erfolg." Quellen: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/f-a-z-leser-helfen-1/f-a-z-leser-helfen-franziska-liebhardts-weg-zu-paralympics-erfolgen-110121541.html
Weitere
Artikel