Anfang November wurde ein Kaiserpinguin an einem Strand nahe der Stadt Denmark in Westaustralien entdeckt, rund 3400 Kilometer von seiner antarktischen Heimat entfernt. Wie die Zeit am 11.11.2024 berichtete, gilt dies als Weltneuheit, da noch nie ein Exemplar dieser Art so weit nördlich gesichtet wurde. Auch geo.de griff die Geschichte auf und berichtete über den ungewöhnlichen Fund.
Augenzeugen beschrieben den Pinguin als sichtlich orientierungslos. "Er versuchte, auf seinem Bauch zu rutschen und dachte wohl, es handele sich um Schnee", zitierte der australische Sender ABC einen Anwohner. "Dabei landete er mit dem Gesicht im Sand, stand auf und schüttelte den ganzen Sand ab." Der Mann war mit seiner Familie am Ocean Beach, etwa 400 Kilometer südlich von Perth, als der Pinguin aus dem Wasser kam. "Es war riesig, viel größer als andere Seevögel", so der Augenzeuge.
Der Pinguin, der mittlerweile den Spitznamen "Gus" (in Anlehnung an Kaiser Augustus) trägt, watschelte direkt auf die Familie zu. "Er war etwa einen Meter groß und überhaupt nicht scheu", berichtete der Anwohner. Kaiserpinguine sind die größte Pinguinart.
Forscher vermuten, dass Gus einer Strömung aus der Antarktis nach Norden gefolgt ist. Wie Belinda Cannell von der University of Western Australia gegenüber ABC erklärte, neigen Kaiserpinguine dazu, bei der Nahrungssuche Strömungen mit reichem Nahrungsangebot zu folgen. Möglicherweise haben diese Strömungen derzeit ungewöhnlich weit nördliche Ausläufer.
Das Ministerium für Biodiversität und Artenschutz von Western Australia (DBCA) teilte mit, dass der Pinguin, der anfangs unterernährt wirkte, von einer Vogelpflegerin betreut wird und sich gut erholt. Gus wiegt derzeit etwa 23 Kilogramm. Ausgewachsene Männchen können bis zu 1,40 Meter groß und 40 Kilogramm schwer werden.
"Das Erste, was man bei Wildtieren tun muss, ist, sie zu wiegen. Man muss ihr Gewicht kennen, damit man ihnen die entsprechenden Flüssigkeiten und Medikamente geben kann", erklärte Vogelpflegerin Carol Biddulph. Gus wird in einem speziellen Pinguingehege aufgepäppelt. Biddulph beschrieb die Betreuung des Kaiserpinguins als "unglaublich" und ein "Privileg".
Die Geschichte von Gus, dem weitgereisten Kaiserpinguin, hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt und verdeutlicht die Auswirkungen von veränderten Meeresströmungen auf das Verhalten von Wildtieren.
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