5.1.2025
Katastrophenvorsorge Eigeninitiative Stärken

Mehr Eigeninitiative im Katastrophenfall gefordert

Der Deutsche Feuerwehrverband appelliert an die Bevölkerung, angesichts der steigenden Anzahl von Naturkatastrophen mehr Eigenverantwortung im Katastrophenschutz zu übernehmen. Verbandspräsident Karl-Heinz Banse erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die Bürger müssten "sich wieder mehr selbst helfen", da die Feuerwehren insbesondere bei großflächigen Ereignissen wie den letzten Hochwassern nicht überall gleichzeitig präsent sein könnten. Die Priorität müsse auf der Rettung der am stärksten gefährdeten Personen liegen. (Quelle: ZEIT ONLINE)

Banse kritisierte die zunehmende Erwartungshaltung an die Feuerwehr als universelle Problemlöser. Er erinnerte daran, dass Anwohner in hochwassergefährdeten Gebieten früher selbstständig Pumpen, Sandsäcke und Schutzvorrichtungen für Türen und Fenster bereithielten. Heutzutage vertraue man oft darauf, dass die Feuerwehr für alles sorge. Diese Erwartungshaltung sei angesichts der begrenzten Kapazitäten der Feuerwehren nicht realistisch.

Der Feuerwehrverband plädiert deshalb für eine stärkere Verankerung des Bevölkerungsschutzes im Schulunterricht. Laut Banse (dpa) klären Feuerwehren bereits in Schulen über Brandschutz auf und vermitteln Schülern das richtige Verhalten bei Naturkatastrophen wie Hochwasser, Bränden oder Erdbeben. Diese Aufklärungsarbeit umfasse auch Altenheime und schließe die Bedeutung von Sirenenalarm mit ein.

Um die Feuerwehren für die Herausforderungen durch Hochwasser und Waldbrände besser zu rüsten, fordert Banse zusätzliche finanzielle Unterstützung vom Bund. Er spricht sich für ein Sonderprogramm für den Bevölkerungsschutz aus, nennt aber keine konkrete Summe. Die benötigte Ausrüstung müsse den jeweiligen Gefahren angepasst sein. Als Beispiel erwähnte Banse spezielle Einsatzfahrzeuge für den Geländeeinsatz bei Waldbränden.

Auch andere Institutionen betonen die Wichtigkeit der Eigenvorsorge im Katastrophenfall. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) informiert umfassend über Vorsorgemaßnahmen und richtiges Verhalten in Notsituationen. Das Land Niedersachsen hat aufgrund der veränderten Sicherheitslage, unter anderem durch den Krieg in der Ukraine, zusätzliche Mittel für den Katastrophenschutz bereitgestellt und investiert in Notstromaggregate, Spezialfahrzeuge und den Ausbau von Betreuungskapazitäten. Die Stadt Goslar empfiehlt ebenfalls die Anlage von Notfallvorräten und verweist auf die wichtige Rolle ("Leuchtturmfunktion") der Feuerwehrgerätehäuser im Krisenfall.

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