Nach einer möglichen Bärensichtung im Allgäu durch Bundeswehrsoldaten gibt es laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) keine Hinweise darauf, dass sich tatsächlich ein Braunbär in der Region aufhält. Wie die „Zeit“ berichtet, haben Experten des LfU und des Netzwerks „Große Beutegreifer“ die Umgebung der möglichen Sichtungsstelle im südöstlichen Landkreis Ostallgäu systematisch und großflächig überprüft, jedoch ohne Erfolg. Weder Pfotenabdrücke noch Haare oder Kot, die auf die Anwesenheit eines Bären hingedeutet hätten, konnten gefunden werden.
Der Hinweis der Bundeswehrsoldaten, die in der Nacht zum Donnerstag vergangener Woche einen Bären gesehen haben wollen, wird nun als „unbestätigt“ eingestuft. Trotz der fehlenden Beweise rät das LfU Nutztierhaltern in der Region, ihre Tiere nachts sicher im Stall unterzubringen und Herden zusätzlich zu schützen. Auch Einheimische und Touristen werden aufgerufen, die üblichen Verhaltensregeln im Umgang mit Wildtieren zu beachten und in der Natur aufmerksam und umsichtig zu sein. Dazu gehört beispielsweise, keine Essensreste oder Müll zurückzulassen.
Obwohl es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Bärenhinweisen in Bayern kam, konnte seit fast eineinhalb Jahren kein einziger Fall bestätigt werden. Im Jahr 2023 gab es mit 13 bestätigten Sichtungen zwar eine ungewöhnlich hohe Zahl an Bärennachweisen, doch seitdem blieb es ruhig um die Tiere im Freistaat. Die in Bayern auftauchenden Bären stammen vermutlich aus Norditalien, wo nach einem erfolgreichen Wiederansiedlungsprojekt in der Provinz Trentino inzwischen etwa 100 Braunbären leben. Da die Tiere dafür bekannt sind, weite Strecken zurückzulegen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie über Österreich auch nach Bayern gelangen.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/21/experten-suchen-vergeblich-baeren-spuren-im-allgaeu