19.10.2024
Vintage Uhren als lukrative Alternative zu Aktieninvestments

Vintage-Uhren übertreffen Aktien als Wertanlage

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und niedriger Zinssätze suchen viele Anleger nach alternativen Investitionsmöglichkeiten, um ihr Portfolio zu diversifizieren und stabile Renditen zu erzielen. Eine interessante und zunehmend beliebte Alternative stellen Vintage-Uhren dar. Diese haben in den letzten Jahren nicht nur eine beeindruckende Wertsteigerung erfahren, sondern auch die Performance von Aktien übertroffen.

Ein wachsender Markt

Die Preise für Luxusuhren von Marken wie Rolex, Patek Philippe, Audemars Piguet und Omega haben in den letzten zehn Jahren durchschnittlich um 20 Prozent pro Jahr zugelegt, wie die Boston Consulting Group 2023 berichtete. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass Luxusuhren als Wertanlage die Performance der Aktienmärkte in Deutschland und den USA deutlich übertroffen haben. Auch im Jahr 2024 zeigen diese Uhren eine bessere Performance als die Leitindizes, sofern man weiß, worauf man achten muss.

Warum sind Vintage-Uhren eine gute Investition?

Die Preisentwicklung von Luxus- und Vintage-Uhren hat in den vergangenen Jahren interessante Wachstumsraten angenommen. Neue Uhren von Marken wie Rolex, Audemars Piguet und Patek Philippe haben enorme Preissprünge hinter sich und bieten kaum die Chance, sich in den kommenden Jahren als Wertanlage zu erweisen. Der Fokus richtet sich auf gebrauchte Luxus- und Vintage-Uhren, die preislich deutlich günstiger zu erwerben sind.

Um von dieser Entwicklung profitieren zu können, benötigt es Erfahrung und Geduld, denn nicht jede Vintage-Uhr verspricht automatisch eine Wertsteigerung. Der Hype um bestimmte Einzelmodelle ist oft kein guter Ratgeber. Exemplarisch dafür steht die Rolex Daytona, die selbst als gebrauchte Variante kaum Steigerungspotenzial bietet, da das Niveau bereits sehr hoch ist. Alternativ lohnt sich der Blick auf verschiedene Ausgaben von Tudor (Black Bay) oder interessante Modelle wie die Patek Philippe Calatrava, die ein breit gefächertes Preisspektrum selbst bei gebrauchten Uhren aufweist. Eine Chopard Mille Miglia oder eine Audemars Piguet Day-Date Moonphase sind derzeit noch erschwinglich, wecken aber zunehmend Interesse. Wer im höheren Preissegment sucht, könnte in die Luxus-Sportuhr Chopard St. Moritz oder in die Audemars Piguet Royal Oak investieren.

Worauf sollte man achten?

Wichtig beim Kauf von gebrauchten Uhren ist eine Echtheitsprüfung oder Siegel wie Certified Pre-Owned (CPO), die als Sicherheit dienen. Bei Zeitauktion.com wird jede Luxusuhr in einer Meisterwerkstatt von zertifizierten Uhrmachern geprüft und aufbereitet.

Bei der Auswahl einer Uhr als Wertanlage spielen im Wesentlichen drei Aspekte eine entscheidende Rolle:

- Individuelle und rein geschmackliche Ebene - Uhrmacherischer Wert, bestimmt von Seltenheit und Komplikationen - Marktpreisbildung als unabhängige Komponente

Der richtige Marktplatz

Im Gegensatz zu anderen Anlagemitteln gibt es bei Uhren zahlreiche Märkte, an denen die Ware gehandelt wird. Die renommiertesten Märkte mit dem zahlungskräftigsten Klientel sind zur Zeit die großen Auktionshäuser. Eine absolut identische Uhr würde auf unterschiedlichen Marktplätzen völlig abweichende Ergebnisse erzielen. Allein diese Tatsache mahnt zur Vorsicht bei der Bewertung einer Uhr.

Eine regelrechte Arbitrage ist dann möglich, wenn man seltene Stücke zum Beispiel privat günstig ankaufen kann und später erfolgreich über renommierte Auktionshäuser wieder verkauft. Hier ist also taktisches Geschick gefragt. Leider sind die meisten Märkte hinsichtlich der Preisbildung nicht wirklich transparent. Das sogenannte front-running, also das Antreiben des Auktionspreises durch abgesprochene Gebote, ist an der Tagesordnung. Dadurch entstehen regelmäßig auch verdeckte Überbewertungen. Abgesehen von diesen manipulativen Erscheinungen existieren regelrechte Premium-Märkte, wo ein bestimmtes Klientel offenkundig bereit ist, weit über dem Markt liegende Preise zu bezahlen.

Bewertung einer Uhr zu Investitionszwecken

Die Bewertung einer Uhr zu Investitionszwecken sollte nach Prüfung der Authentizität mit einer technischen Einschätzung beginnen. Hierbei werden der technische Zustand, eventuelle Instandsetzungs- oder Wartungskosten ermittelt. Schon die notwendige Anfertigung einer nicht mehr lieferbaren Unruhwelle bei Vintage-Uhren kann den ökonomischen Rahmen sprengen und damit einen Kauf unwirtschaftlich machen. Müssen weitere Teile angefertigt oder aufwendig beschafft werden, so kann bei einer Investition schnell das Vorzeichen wechseln. In jedem Fall setzt eine gründliche Bewertung profunde Markt- und Modellkenntnisse voraus.

Für jede Uhr sollte eine detaillierte Profilanalyse erstellt werden. Die Schritte im Einzelnen sind:

- Prüfung der Authentizität - Technische Bewertung - Ermittlung des Fair Value - Ertragsprognose und Festlegung des Investitionszeitraums - Ermittlung des Liquiditätsprofils im definierten Marktplatz - Ermittlung des Chancen-Risiko-Profils

Ermittlung des Fair Value

Der Fair Value ist derjenige Preis für eine Uhr, der bezogen auf ein jeweiliges Marktsegment durchschnittlich erzielt werden kann. Ihm gegenüber steht der Einkaufspreis inklusive aller Kosten wie das Agio bei Auktionskäufen, Einfuhrumsatzsteuer, Reparaturen usw. Im Gegensatz zu Wertpapieren lassen sich für Armbanduhren faire Preise nicht nach der üblichen Barwertmethode berechnen. Bei Uhren spielen eher Erfahrungswerte eine Rolle. Allerdings lassen sich sogenannte Trackrecordings erstellen. Hier werden z.B. die Hammerpreise für die jeweilige Uhr in Auktionshäusern über einen längeren, repräsentativen Zeitraum betrachtet. Daraus lässt sich gut ableiten, welcher Einstiegspreis aus dem Blick in den Rückspiegel günstig erscheint und welche Preise im Gegenzug realistisch erzielbar sind. Diese Vorgehensweise ist Pflicht für jeden Investor.

Ertragserwartung und Investitionszeitraum

Der Anlagehorizont ist derjenige Zeitraum, in dem eine Investition den erwarteten Ertrag erzielen soll. Auch hier ist eine Grafik hilfreich, bei der man sehen kann, wie sich die Preise in der Vergangenheit entwickelt haben. Grundsätzlich sind edle Uhren eher langfristige Anlagegüter. Nur bei extrem günstigen Einstiegspreisen lassen sich kurzfristig adäquate Renditen erzielen.

Ein Investor sollte gegenüber dem sogenannten risikolosen Zins (Geldmarktverzinsung) eine deutliche Überschussrendite erzielen. Im momentanen Zinsumfeld sind Renditen zwischen 6 bis 10 % p.a. erstrebenswert, denn Uhreninvestitionen tragen durchaus viele Risiken, die eingepreist werden müssen. Die zu erwartenden Renditen mögen auf den ersten Blick gering erscheinen. Aber der Investor sollte bedenken, dass zur Zeit eine durchaus risikoreiche portugiesische Staatsanleihe, die noch gut 6 Jahre Restlaufzeit hat, per 26.05.2017 eine Rendite von rund 3,19 % abwirft. Je höher die Verzinsung ist, desto höher ist auch das Risiko.

Beständige Eleganz: Dresswatches als Wertanlage

Luxuriöse Dresswatches dienen nicht nur als Zeugnis exquisiter Handwerkskunst, sondern gelten auch als solide Investitionsentscheidung in der dynamischen Welt der Luxusuhren. Um zu verstehen, was eine Dresswatch so besonders macht, bedarf es einer Wertschätzung ihres Designs und ihrer historischen Bedeutung.

Dresswatches sind im Wesentlichen für formelle Anlässe entworfene Uhren. Ihr Kennzeichen ist Eleganz; sie weisen oft ein einfaches, klassisches Design mit einem klaren Zifferblatt auf, ohne die komplexen Funktionalitäten, die bei Sportuhren zu sehen sind. Im Unterschied zu anderen Uhren sind Dresswatches typischerweise kleiner, mit einem Fokus auf Schlichtheit und Raffinesse anstelle robuster Merkmale und Komplikationen. Ein weiteres Merkmal einer Dresswatch ist häufig ein Lederarmband.

Die renommiertesten Marken für Dresswatches

Marken wie Patek Philippe, Audemars Piguet, A. Lange & Söhne, Cartier, F.P Journe und Omega zählen zu den bekanntesten Herstellern der schönsten Luxus-Dresswatches. Diese Prestige-Uhrenmarken haben ein Vermächtnis der Exzellenz kultiviert, wobei jede Uhr ein Kunstwerk ist, das die Werte und das handwerkliche Können der Marke verkörpert. Ihre reiche Geschichte und das Engagement für Qualität sind es, weshalb Vintage-Dresswatches in Sammler- und Investorenkreisen zunehmend geschätzt werden.

Der Investitionswert von Dresswatches

Dresswatches renommierter Marken bieten eine seltene Kombination aus Prestige und Eleganz, die sie zu einer immer beliebteren Wahl für vermögende Anleger macht. Historische Verkaufsdaten zeigen, dass ausgewählte Modelle ihren ursprünglichen Wert bei Auktionen um ein Vielfaches übertreffen können, besonders wenn sie folgende Merkmale aufweisen:

- Seltenheit: Limitierte Auflagen und Modelle, die in geringer Stückzahl produziert wurden, neigen dazu, im Laufe der Zeit an Wert zu gewinnen. - Zustand: Uhren, die sich in einem makellosen Originalzustand befinden, unberührt und nicht restauriert sind, und möglicherweise eine attraktive Patina aufweisen, werden auf dem Sekundärmarkt hoch geschätzt. - Historische Bedeutung: Modelle, die einen Wendepunkt in der Uhrengeschichte markieren oder von historischen Figuren getragen wurden, ziehen auf Auktionen höhere Preise an. - Verbindung zu Persönlichkeiten: Uhren, die ehemals prominenten Persönlichkeiten gehört haben oder bei bedeutenden Ereignissen getragen wurden, haben oft eine bewiesene Wertsteigerung erfahren.

Bemerkenswerte Auktionsergebnisse

Das Investitionspotenzial dieser Uhren wird durch ihre Performance bei Auktionen veranschaulicht. Hier sind einige bemerkenswerte Auktionsergebnisse, die verschiedene Aspekte aufzeigen, die zum Wert einer Uhr beitragen, darunter ihre historische Bedeutung, Seltenheit, außergewöhnliches Design und die Verbindung zu historischen Persönlichkeiten:

- Rolex Ref. 6062: Eine begehrte Rolex Ref. 6062 aus den 1950er Jahren erreichte bei der Genfer Uhren-Auktion des Hauses Phillips im November 2023 einen Preis von 2,1 Millionen CHF (ca. $2,3 Mio.). - Patek Philippe Ref. 2499: Bei derselben Auktion und für beinahe dieselbe schwindelerregende Summe von etwas über 2,1 Millionen CHF wurde die Patek Philippe Ref. 2499 verkauft. - A. Lange & Söhne Ref. 101.026: Die prestigeträchtige A. Lange & Söhne Ref. 101.026 Uhr aus dem Jahr 1994 erreichte bei der Auktion einen Verkaufspreis von 241.000 CHF (ca. $267k) und übertraf damit die Erwartungen.

Fazit

Luxuriöse Dresswatches sind mehr als nur ein Accessoire oder ein einfacher Zeitmesser – sie sind ein Ausdruck von Stil und feiner Handwerkskunst. Mit ihrer tendenziell kleineren und schlankeren Form, oft aus edlen Metallen gefertigt und auf einem Lederarmband präsentiert, setzen sie ein klares Statement bei formellen Anlässen und passen ebenso gut zu legeren Outfits.

Die Beliebtheit von Vintage-Dresswatches steigt, getrieben von ihrer erschwinglichen Eleganz, historischen Relevanz und zunehmender Wertschätzung für schmalere Uhrenmodelle. Ob es sich um klassische Designs von Cartier, die kunstvolle Einfachheit einer Patek Philippe Calatrava oder die robuste Eleganz einer Omega handelt – jede Marke bietet ihre eigene Geschichte.

Darüber hinaus hat der Hype der Stahl-Sportuhren, den wir von 2020 bis Mitte 2022 erlebt haben, die Preise für bestimmte Modelle in die Höhe getrieben, aber die Armbanduhren mit Lederarmband sind im Wesentlichen auf ihrem Preisniveau von vor dem Covid geblieben, so dass sie bisher eher unterbewertet und übersehen wurden. Jetzt jedoch, da die Preise für die zuvor erwähnten Stahl-Sportuhren wieder sinken, können wir ein größeres Interesse an Dresswatches beobachten, was letztlich zu erheblichen langfristigen Preissteigerungen führen könnte.

Um das Beste aus dieser Investition herauszuholen, bedarf es einer gründlichen Marktkenntnis, einer Wertschätzung für das Handwerk und eines scharfen Auges für Authentizität und gutes Design. Wie die Auktionsergebnisse zeigen, kann die richtige Vintage-Uhr eine lukrative und stabile Investition sein. Für versierte Anleger, die den Charme und die Eleganz von Dresswatches zu schätzen wissen, bieten sich aktuell hervorragende Investitionschancen.

Weitere
Artikel